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Eine Welt Forum Freiburg e.V.

Projekt: Hanflabyrinth: „Auf der Suche nach dem Guten Leben.“

Angaben zum Projekt
In einem entwicklungspolitischen Bildungsparcours in Form eines Hanflabyrinths setzen sich Jugendliche und Erwachsene mit der Frage auseinander, wie ein Gutes Leben für Alle weltweit möglich ist. Auf dem Irrweg durch den Parcours erleben und erfühlen die Besucher*innen die Facetten eines Guten Lebens und lernen eine Vielzahl an Pionieren des Wandels in und um Freiburg kennen. Eigene Reflexion und der lokale Blick auf globale Themen stehen dabei im Mittelpunkt.

Beschreibung der Aktivitäten: Warum setzt das Projekt ein ZeitzeicheN für nachhaltige Entwicklung?
Der Bildungsparcours spricht die Verhaltens- und Handlungsebene der Besucher*innen an und zeigt dabei klimafreundliche und nachhaltige Lebensstile auf. Er informiert über die Auswirkungen unseres derzeitigen Lebensstils und stellt gelebte Alternativen und Pioniere des Wandels aus der Region und weltweit vor. Der Parcours dient somit als anschauliches Vorbild und zeigt auf, wie ein nachhaltiges Leben praktisch funktionieren kann. Die Rückmeldungen der Besucher*innen zeigen, dass die Texte an den Stationen nicht überfordern, sondern vielmehr zum Nachdenken und zur eigenen Reflexion anregen.
Eine weitere relevante Ebene des Projekts ist die Multiplikator*innenwirkung. Zum einen konnten bereits bis jetzt (der Parcours hat noch bis Ende September geöffnet), mehrere tausend Menschen erreicht werden, die wiederum als Multiplikator*innen in ihren eigenen Kreisen fungieren und so die nachhaltige Entwicklung verbreiten. Zum anderen arbeiten wir innerhalb des Projekts mit einer Vielzahl an ehrenamtlichen Mitarbeiter*innen und Honorarkräften zusammen, die durch Fortbildungen rund um die Thematik „Gutes Leben“ geschult wurden. Diese Mitarbeiter*innen bieten Workshops für Schulklassen und andere Gruppen innerhalb des Parcours an. Auch hier lässt sich bereits jetzt eine große Reichweite feststellen, da nicht nur Schulklassen, sondern auch verschiedene Erwachsenengruppen Workshops gebucht haben. Auf einer Bühne im Labyrinth finden außerdem verschiedene Veranstaltungen, wie Fahrradkino, Kleidertausch oder Konzerte statt. Die Besucher*innenzahl zeigt auch hier ein breites Interesse.
Für das Pflanzenlabyrinth wurde bewusst der Rohstoff Hanf gewählt. Nutzhanf bietet eine Vielzahl an Verwundungsmöglichkeiten und benötigt für den Anbau kaum Wasser und keine Pestizide. Seine tiefen Wurzeln gelangen sehr schnell an das Grundwasser und lockern auf diese Weise zusätzlich den Boden auf. In seiner Wachstumsphase bindet Hanf viermal so viel CO2 wie Bäume. Sowohl die Fasern als auch die Samen der Pflanze lassen sich weiterverwenden und finden sich bereits jetzt in vielen verschiedenen Produkten. Unter anderem lassen sich Textilien, Papier, Seile, Dämmmaterial und Öl herstellen. Die Nutzbarmachung und die Vielfalt von Hanf werden innerhalb des Parcours thematisiert und dabei ebenfalls mit lokalen Initiativen zusammengebracht. Der Hanf wird Ende September geerntet. Die Samen werden in Kooperation mit Teikei Hanföl zu Öl gepresst und auf solidarischem Wege verkauft. So soll der ganzheitliche und nachhaltige Charakter des Projekts noch einmal verdeutlich werden.
Für den Aufbau des Parcours wurde, soweit dies möglich war, auf recycelte Materialien zurückgegriffen oder durch „upcycling“ alte Dinge in neuen Funktionen aufgewertet. Der umweltpolitische Bildungsparcours stellt somit auch einen Gegenentwurf zur „Wegwerfgesellschaft“ dar und zeigt auf, wie alte Materialien und „Müll“, aufgewertet und neu verwendet werden können.

Wie konnten gesellschaftliche Gruppen oder Akteure neu für das Projekt gewonnen oder darin einbezogen werden?
Bereits im Vorfeld des Projekts wurden über verschiedene Kanäle und bereits bestehende Netzwerke Gruppen und Akteur*innen angefragt. Der außergewöhnliche Charakter des Projekts und die Möglichkeit eine breite Öffentlichkeit zu erreichen weckte das Interesse. Hierdurch entstanden frühzeitig einige wichtige Kooperationen, die das Projekt gestärkt haben. Darüber hinaus konnten viele Ehrenamtliche und Multiplikator*innen gewonnen werden, die sich innerhalb des Projekts aktiv beteiligt haben.

Wie ist es gelungen eine öffentliche Wahrnehmung für das Projekt zu erreichen?
Der Ort des Labyrinths wurde bewusst im näheren Umfeld Freiburgs gewählt und ist damit gut mit ÖPNV und Fahrrad erreichbar. Das besondere Setting – Freizeit, Bildungsort und der Rohstoff Hanf – weckte das Interesse bei vielen Menschen. Auch verschiedene Medien griffen zunächst den Rohstoff Hanf auf und brachten diesen mit dem Guten Leben für alle zusammen. Hierdurch konnten wir die Öffentlichkeitsarbeit stärken und erreichten ein breites Publikum innerhalb Freiburgs, aber auch im ländlichen Raum.

Wie sollen die Aktivitäten in Zukunft weitergeführt werden? (max. 500 Zeichen)
Die Thematik rund um das Gute Leben für alle soll auch in Zukunft vertieft und in unterschiedlichen Kontexten eingebracht werden. So lassen sich die Tafeln der Stationen beispielsweise für die weitere Arbeit an Schulen verwenden. In Form einer interaktiven Wanderausstellung wird das Thema außerdem noch einmal aufgegriffen und vertieft und steht als mobiler Lernort im öffentlichen Raum zur Verfügung.

Ergänzende Bemerkungen
Dieses Projekt wäre ohne die Kooperation und die Zusammenarbeit mit dem Landwirt, dessen Feld wir nutzen können, nicht möglich geworden. Hierdurch entstand ein gewinnbringender Austausch über lokale und nachhaltige Landwirtschaft. Durch das Zusammenspiel aus Bildungsparcours und Veranstaltungsort erreichen wir eine breite Zielgruppe, die sich auch außerhalb der üblichen Kreise bewegt. Das Projekt regt zum eigenen Handeln an und zeigt hier verschiedene Möglichkeiten in und um Freiburg auf.

Link zu weiterführenden Informationen
https://ewf-freiburg.de/hanflabyrinth/