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gUG Umweltschutz und Lebenshilfe: Blumiges Melle – Insektenschutz durch mehrjährige Blühwiesen

Zusammenfassung

Das Ziel des Projektes „Blumiges-Melle.de“ (http://blumiges-melle.de) ist es, in Melle (Nds.) und Umgebung verstärkt Nahrungs- und Überwinterungshilfen für Insekten zu schaffen. Eine Besonderheit ist ein kollaborativ-nachbarschaftlicher Ansatz. Unterschiedliche Gruppierungen (z.B. Vereine) werden animiert, Flächen zur Verfügung zu stellen. In gemeinschaftlichen Aktivitäten wurden/werden diese Flächen dann bearbeitet und das Saatgut ausgesät. Aktuell wurden bereits 80.000 m² auf insgesamt 38 Flächen zur Verfügung gestellt, welche im Frühjahr 2017 ehrenamtlich für eine Aussaat bearbeitet wurden (gepflügt, gefräst, eingesät, gewalzt). Das Projekt soll auf andere Kommunen überschwappen. Insektenschutz ist eine globale Herausforderung.

Beschreibung der Aktivitäten

Das Ziel des Projektes „Blumiges-Melle.de“ ist es, in Melle (Osnabrücker Land) und Umgebung verstärkt Nahrungs- und Überwinterungshilfen für Insekten zu schaffen. Die Nahrungssituation beispielsweise vieler Honig- und Wildbienenarten hat sich in den letzten Jahren drastisch verschlechtert. Insbesondere der Einsatz von Pestiziden und die Förderung von Monokulturen in der Landwirtschaft sind hierfür verantwortlich. Zudem stehen in einer oftmals flurbereinigten Umgebung nur wenige Überwinterungs- bzw. Bruthilfen zur Verfügung. Insekten aber genießen eine besondere Position in der Nahrungskette und sind das wesentliche Bestäubungsmedium in der Natur. Ohne Insekten reduziert sich insgesamt die heimische Artenvielfalt drastisch, mit schwerwiegenden Folgen für Mensch und Tier.
Eine Besonderheit ist ein kollaborativ-nachbarschaftlicher Ansatz. Unterschiedliche Gruppierungen (z.B. Vereine) werden animiert, Flächen zur Verfügung zu stellen. In gemeinschaftlichen Aktivitäten werden diese Flächen dann bearbeitet und das Saatgut ausgesät. Darüber hinaus wurden große Schilder an den Blühwiesen aufgestellt, welche auf die Notwendigkeit und Besonderheiten der Areale aufmerksam machen. Aktuell haben Meller Bürgerinnen und Bürger, Firmen, Vereine etc. 80.000m² auf insgesamt 38 Flächen zur Verfügung gestellt, welche im Frühjahr 2017 gemeinsam für eine Aussaat bearbeitet wurden (gepflügt, gefräst, eingesät, gewalzt, teilweise unterstützt durch Landwirte). In diesem Jahr folgen noch diverse Schröpfschnitte (um das Wachstum der Blühwiesen zu fördern). Bereits jetzt liegen Angebote für weitere 25.000 m² (2018) vor. Darüber hinaus geht es in dem Projekt darum, durch eine kontinuierliche, digitale Berichterstattung (Blog, Facebook, eigener YouTube-Kanal) zu zeigen, wie einfach es letztlich ist, etwas für den Insektenschutz zu leisten. Im Rahmen einer unbezahlten Tätigkeit sind wir zudem dabei, das erste Blühwiesenkataster in der Bundesrepublik Deutschland zu programmieren [für den Landkreis Osnabrück] (http://blumiger-lkos.de/). Durch dieses Kataster (Veröffentlichung Anfang Juli 2017) soll deutlich werden, wo aktuell noch Defizite in der Blühwiesengestaltung und somit in der Versorgung von Insekten zu finden sind. Zudem werden über das Kataster wichtige Informationen des Arten- und Naturschutzes vermittelt, in diesem Sinne also ein Beitrag zur Umweltbildung geleistet.

Von März bis Juni 2017 wurde bislang folgendes geleistet:

  • Ehrenamtliche Bearbeitung von 38 Flächen (über 80.000 m²) (Pflügen, Grubbern, Einsäen, Walzen)
  • Zusammenarbeit mit 5 Meller Schulen (Integration von über 200 SchülerInnen in das Projekt) Insbesondere die Zusammenarbeit mit den Schülerinnen und Schülern ist ein wertvoller Beitrag für eine nachhaltige Entwicklung. Hier erfolgte ein produktiver, direkter Austausch und eine schöne gegenseitige informationsvermittlung.
  • Zusammenarbeit mit insgesamt 11 (!!) Stiftungen
  • Zusammenarbeit mit diversen Firmen, Vereinen, Kirchenkreisen etc. (Integration weiterer 250 Personen)
  • Durchführung eines Infostandes sowie einer Blühwiesenparty
  • Intensive Berichterstattung in der Lokalpresse (10 Artikel)
  • Kontinuierliche digitale Berichterstattung in einem Blog (http://blumiges-melle.de)
  • Fortwährende digitale Berichterstattung auf https://www.facebook.com/profile.php?id=100013897084623 sowie auf https://www.youtube.com/channel/UCiZOYxjw2zKp43yPyHoGA0g
  • Kostenlose Verteilung von 5000 Saatgutpäckchen
  • Aufstellung von 40 Lehr- und Lernschildern
  • Ableistung von über 500 Stunden im Ehrenamt
  • Durchführung einer Blühwiesenparty. Dabei wurden nur Lebensmittel/Getränke aus einem örtlichen Bio-Laden ausgeteilt/ausgeschenkt. Durch die Bio-Produktion der Lebensmittel wurde das Projekt in einen größeren Kontext gesetzt (Message: Wären die Produktionsbedingungen ökologischer, dann würden nicht so viele Insekten sterben…)

Und natürlich geht es 2018 weiter….

Inwieweit und wodurch konnten gesellschaftliche Gruppen oder Akteure neu für dieses Thema gewonnen oder einbezogen werden?

Eine Fülle unterschiedlicher gesellschaftlicher Gruppen und Akteure konnte für das Projekt begeistert werden (Kirchenkreise, Schulen, Firmen, Vereine, PrivatbürgerInnen, Stiftungen), siehe dazu die Unterstützerliste: http://www.umweltschutz-und-lebenshilfe.de/blumiges-melle-de-vielen-dank-an-unsere-unterstuetzer/

Inwieweit und wodurch ist es gelungen eine öffentliche Wahrnehmung für das Thema zu erreichen?

Während der gesamten Projektlaufzeit werden Informationen über das Projekt auf http://blumiges-melle.de sowie auf Facebook
(https://www.facebook.com/profile.php?id=100013897084623) verbreitet. Zudem werden verschiedene themenbezogene Kurzfilme auf unserem YouTube-Kanal zur Verfügung gestellt (https://www.youtube.com/channel/UCiZOYxjw2zKp43yPyHoGA0g) und Pressemeldungen an die Lokalzeitung verschickt. Der aktuelle Pressespiegel ist unter http://www.umweltschutz-und-lebenshilfe.de/presse/ einsehbar.
Eine Besonderheit ist der Ansatz, Prominente „mit ins Boot“ zu holen. Diese haben individuelle und passende thematische Zeichnungen erstellt, siehe: http://www.umweltschutz-und-lebenshilfe.de/blumiges-melle-unterstuetzung-durch-prominente/

Wie sollen die Aktivitäten in Zukunft weitergeführt werden?

Bereits jetzt haben wir dazu aufgerufen, uns für das Jahr 2018 weitere Flächen zur Verfügung zu stellen. Zudem sammeln wir Spenden ein bzw. haben bereits eine Zusage einer Stiftung über eine Förderung im nächsten Jahr. Von diesem Geld wird das nicht ganz günstige Saatgut für die Blühwiesen gekauft. Auch im Jahr 2018 werden wir weitere Flächen in Blühwiesen umwandeln. Eine Langfristigkeit ist hierbei verpflichtend. Der nötige Arbeitseinsatz soll möglichst auf viele Schultern verteilt werden. In diesem Sinne werden wir weiter mobilisieren und Menschen überzeugen, sich in dem Projekt (oder einem ähnlichen Projekt in einer anderen Kommune) zu engagieren.

Ergänzende Bemerkungen

Insektenschutz macht Spaß und Blühwiesen machen glücklich 🙂
Buntes ist lebendig: http://www.umweltschutz-und-lebenshilfe.de/wp-content/uploads/2017/06/Vorschau-FlyerA5Vorne-e1496669921660.jpg

weiterführende Informationen