Nominierungen 2018
Folgende Projekte wurden von der Jury für den ZeitzeicheN Preis 2018 in der jeweiligen Bewerbungskategorie nominiert. Alle Nominierten sind eingeladen zur Preisverleihung auf dem Netzwerk21Kongress am 10. Oktober 2018 im Umweltbundesamt. Dort werden die Gewinner bekannt gegeben.
Bildung und Kommunikation für eine nachhaltige Entwicklung
In der Kategorie Bildung und Kommunikation werden Aktivitäten und Projekte gewürdigt, mit denen es in besonderer Weise gelungen ist, Bewusstsein, Haltungen und Gestaltungskompetenz für eine nachhaltige Entwicklung zu vermitteln.
KursWechsel
Beim Projekt »KursWechsel« setzen Schüler*innen Meeresverschmutzung durch Plastik auf den Lehrplan. BildungsCent setzt sich bundesweit für eine neue, nachhaltige Lehr- und Lernkultur ein und organisiert unter anderem Workshops, in denen Schüler*innen überlegen, wie Nachhaltigkeitsthemen in den Schulalltag einbezogen werden. Dabei kam die Idee auf, den Spieß einfach mal umzudrehen: Nicht die Lehrer*innen geben die Richtung vor, sondern die Schüler*innen bestimmen, wo es lang geht. So entstand das Modellprojekt »KursWechsel«. Dabei erarbeiten sich die Schüler*innen zunächst in einem Workshop das nötige Wissen über Meeresverschmutzung durch Plastikmüll. In einem zweiten Workshop stellen sie dann ein Fortbildungspapier für Lehrer*innen zusammen. Dabei werden sie von lokalem Fachpersonal inhaltlich begleitet. Die Schüler*innen können dabei wichtige Kompetenzen, wie systematisches und kritisches Denken sowie Planungs- und Entscheidungsfähigkeit weiterentwickeln.
Weitere Infos zur Initiative:
http://kurswechsel.bildungscent.de/
ESPRESSO
ESPRESSO steht für »Experience Science and Practical Relevance and Learn Sustainably via Sustainability Projects«. Schwerpunkt ist die Transformation zu einer zukunftsfähigen Kommune durch studentische Projekte. Dazu setzen über 200 Studierende Projekte zu nachhaltiger Entwicklung mit vielfältigen Akteur*innen um. Dies fördert ihre Gestaltungskompetenzen und erweitert die fachspezifischen Inhalte des Studiums in Nachhaltigkeitsfragen. Gleichzeitig entwickeln sie wichtige Maßnahmen der Kommunikation und Bildung für eine nachhaltige Entwicklung für die Stadt.
Weitere Infos zur Initiative:
http://www.hs-aalen.de/espresso
TransitionHaus Bayreuth
Das TransitionHaus vereint verschiedene Menschen und Initiativen in Bayreuth mit dem Wunsch, lokal den sozialen, ökonomischen und ökologischen Wandel zu gestalten. Der Fokus liegt im gemeinsamen Handeln, Tauschen und Teilen. Der Verein treibt die Vernetzung be- und entstehender Initiativen in Bayreuth als Dachorganisation voran und bietet gleichzeitig einen physischen Ort für interkulturelle und generationenübergreifende Begegnungen, ehrenamtliches Engagement, Bildung und nachhaltigen Konsum. Zahlreiche engagierte Akteur*innen bündeln seit 2015 ihre Energie für das noch junge Projekt, sodass es sich zu einem einzigartigen Ort der Begegnung und des Lernens entwickelt hat. Durch basisdemokratische und niedrigschwellige Angebote wird der achtsame Umgang miteinander geübt, das Vertrauen indie eigenen Fähigkeiten gestärkt und gezeigt, dass nachhaltige Lebensstile keinen Verzicht bedeuten, sondern ein Zugewinn an Lebensqualität und Freude sind.
Weitere Infos zur Initiative:
http://www.transition-bayreuth.de
STUBE Hessen
STUBE ist ein studienbegleitendes Programm für Studierende aus Afrika, Asien und Lateinamerika, die in Hessen studieren. Ziel ist es, sie für entwicklungspolitische Themen zu sensibilisieren und zu begeistern. In einem Süd-Süd-Dialog setzen sie sich mit aktuellen Herausforderungen und möglichen Lösungswegen auseinander und erarbeiten sich Fähigkeiten und Kenntnisse, um zu einer sozial und ökologisch nachhaltigen Entwicklung in ihren Herkunftsländern und weltweit beizutragen. Das Prinzip von STUBE: »Wir sind bunt, kreativ, viele und möchten die Welt von morgen am liebsten gestern verändern!«. So kommen pro Jahr rund 460 internationale Studierende aus 63 verschiedenen Ländern in hessischen Hochschulorten zusammen. Sie diskutieren mit Referent*innen aus dem globalen Süden bei Seminaren außerhalb ihres zeitintensiven Studiums die vielfältigen Themen der Nachhaltigkeit, z. B. die UN-Nachhaltigkeitsziele (Sustainable Development Goals, SDGs). Als »Botschafter*innen« ihres Aufnahmelandes Deutschland wird das bei STUBE-Veranstaltungen erworbene oder ergänzte Wissen über demokratische und nachhaltige Prozesse bei einer möglichen Rückkehr in den globalen Süden angewandt.
Weitere Infos zur Initiative:
https://www.wusgermany.de/de/auslaenderstudium/stube-hessen
Förderverein des Neue Energien Forum Feldheim e.V.
Ein leerstehender Gasthof in Feldheim wurde vom »Förderverein des Neue Energien Forum Feldheim e. V. « zu einem Informations- und Beratungszentrum für die Themen Klimaschutz, Energieeffizienz und Nutzung erneuerbarer Energien umgestaltet. Der Verein bietet Besichtigungen zu Erneuerbare-Energien-Anlagen, erläutert die technischenZusammenhänge, gibt Tipps für Kommunen, die dem Beispiel des Bioenergiedorfs mit Strom- und Wärmeversorgung aus erneuerbaren Energiequellen folgen wollen. Zusätzlich bietet der Förderverein Umweltbildung für Kinder, Jugendliche und Erwachsene. Das Bioenergiedorf Feldheim deckt seinen Strom- und Energiebedarf aus erneuerbaren Energiequellen. Haushalte und Unternehmen werden über eigene Anlagen mit Strom und Wärme aus erneuerbaren Quellen versorgt. Windpark, Photovoltaik-und Biogasanalge sind dafür mit einem separaten Strom- und Nahwärmenetz verknüpft. Feldheim ist beispielgebend für andere Gemeinden und sendet Entwicklungsimpulse in alle Welt.
Weitere Infos zur Initiative:
http://www.nef-feldheim.info
Nachhaltige Gemeinde-, Stadt- und Regionalentwicklung
In dieser Kategorie werden Aktivitäten gewürdigt, die eine nachhaltige Gemeinde-, Stadt- und Regionalentwicklung unterstützen. Dies kann sich auf strukturelle oder strategisch-konzeptionelle Bereiche, aber auch auf konkrete einzelne Projekte beziehen.
Innenentwicklungskonzept Alternative „Ortskern“ Schweinfurt
Mit dem Innenentwicklungskonzept setzt sich der Landkreis Schweinfurt für lebendige Ortsmitten ein. Ziel des Innenentwicklungskonzepts ist es, den Ortskern als echte Alternative zum Neubaugebiet zu etablieren. Das Konzept setzt sich aus vier Bausteinen zusammen. Öffentlichkeitsarbeit und Sensibilisierung, Anerkennung (Gestaltungspreis), Erstbauberatung, Bauabfall (Förderung von Abriss- und Entsorgungsmaßnahmen). Eine umfassende Sensibilisierung zu den Themen Baukultur und Flächenverbrauch und die Arbeit mit guten Beispielen als »Mutmacher« spielen eine große Rolle. Mit dem Gestaltungspreis möchte der Landkreises Schweinfurt zweierlei erreichen: Zum einen geht es um eine öffentliche Anerkennung des gezeigten Engagements der Bauherr*innen, zum anderen werden Möglichkeiten aufgezeigt, was auf Brachen und leerstehenden Flächen baulich realisierbar ist. Das Erstbauberatungsangebot steht in allen Ortskernen des Landkreises Schweinfurt kostenlos zur Verfügung. Bauinteressierte können darüber hinaus eine Abriss- und Entsorgungsförderung für Entkernungs- und Abrissmaßnahmen im Ortskern in Anspruch nehmen.
Weitere Infos zur Initiative:
http://www.innenentwicklung-schweinfurter-land.de
Initiative Clevere Städte / Volksentscheid Fahrrad
Mit einem Gesetz wollte der Volksentscheid Fahrrad den Einstieg in die Verkehrswende rechtlich einleiten.
Nach 105.425 Unterschriften auf Papier in nur drei Wochen und 1.000 Beiträgen in verschiedenen Medien war klar: Das Radverkehrsgesetz ist ein Top-Thema in der Berliner Landespolitik. Die Kampagne lief von August 2015 und fand ihren Abschluss in der Verabschiedung von Deutschlands erstem Rad- und Mobilitätsgesetz im Berliner Abgeordnetenhaus im Juni 2018. Als innovativer Crowdsourcing-Bürgergesetzgebungsprozess, gestartet mit einem Gesetzes-Hackathon, diversen öffentlichen Web-Lesungen wie im richtigen Parlament, mit Kommentierungstools sowie intensiver und regelmäßiger Abstimmung beim Verfassen des Gesetzentwurfes ist Deutschlands erstes Radverkehrsgesetz maßgeblich von den Bürger*innen miterarbeitet und -geschrieben worden.
Weitere Infos zur Initiative:
http://www.volksentscheid-fahrrad.de
„Aktionsplan Entwicklungspolitik“ der Stadt Trier
In Trier widmet sich ein breites Akteur*innenbündnis dem »Aktionsplan Entwicklungspolitik«. Gemeinsam entwickeln Trierer Institutionen, zivilgesellschaftliche Organisationen, politische Vertreter*innen und interessierte Bürger*innen in einem einjährigen Prozess konkrete Ziele und Maßnahmen für eine weltbewusst-nachhaltige Zukunft. Der Aktionsplan ist Eckpfeiler der kommunalen Entwicklung in Trier und bezieht sowohl die Nachhaltigkeitsdimensionen als auch den Gedanken der Einen Welt ein. Er vernetzt die engagierten Akteur*innen in der Stadt, macht Entwicklungsmaßnahmen vor Ort erlebbar und wird in seiner Herangehensweise bereits von anderen Kommunen aufgegriffen. Grundlage des Aktionsplans bilden die 17 SDGs der Vereinten Nationen. Die Handlungsfelder des Aktionsplans orientieren sich an den entwicklungspolitischen Leitlinien des Landes Rheinland-Pfalz.
Weitere Infos zur Initiative:
https://www.trier.de
Reallabor Aalen
Im Reallabor Aalen wird die Transformation zu einer zukunftsfähigen Kommune durch studentische Projekte zur Nachhaltigen Entwicklung umgesetzt. Jedes Jahr realisieren etwa 100 Studierende in den Studiengängen Wirtschaftsingenieurwesen und Industrial Management ca. 20 Projekte zur nachhaltigen Entwicklung in Stadt und Region mit Agendagruppen, Verwaltungen und weiteren Akteur*innen. 2008 wurde beispielsweise das von der Hochschule entwickelte Motto »Aalen nachhaltig (er)leben« für die nächsten 10 Jahre in das Leitbild der Stadt übernommen. Das Projekt »AUSgebechert« will Coffee-to-go Einwegbecher durch Mehrwegbecher ersetzen. Bereits 2006 plante und initiierte ein studentisches Projektteam den ersten »Aalener Tag der Region« gemeinsam mit Akteur*innen der Lokalen Agenda 21 und der Aalener Löwenbrauerei, der bis heute jährlich veranstaltet wird.
http://www.hs-aalen.de/nachhaltigkeit
Nachhaltig produzieren und konsumieren
In der Kategorie Nachhaltig produzieren und konsumieren werden Aktivitäten gewürdigt, die entweder konkrete praktische Lösungen für eine nachhaltigere Wirtschaftweise oder nachhaltigere Konsummuster aufzeigen, aber auch innvoative systemische Ansätze.
reBubble
Das Upcycling-Projekt reBubble verarbeitet in einer Aachener Behindertenwerkstatt Hotelseifenreste zu neuen Hartseifenstücken und vertreibt diese im regionalen Einzelhandel. So verbindet das Projekt unternehmerisches Handeln mit sozialem und ökologischem Nutzen. Der Prozess ist speziell auf Menschen mit Behinderung zugeschnitten und erlaubt ihnen, jeden Arbeitsschritt mit den eigenen Händen durchzuführen. Partnerhotels können durch Bereitstellen der Seifenreste ihren ökologischen Fußabdruck verringern. Im Projekt reBubble geht es aber nicht nur um den ökologischen Fußabdruck, sondern auch darum, mit lokalen Akteur*innen zusammenzuarbeiten und auf diese Weise ein Netzwerk des Miteinanders zu schaffen. ReBubble gehört dem studentischen Netzwerk Enactus e. V. an und wird ausschließlich von Studierenden unterschiedlichster Fachrichtungen der RWTH Aachen University und der FH Aachen organisiert und koordiniert.
Weitere Infos zur Initiative:
http://rebubble.de
Hanffaser Uckermark e.G.
Die Hanffaser Uckermark e.G. betreibt als eines der ersten deutschen Unternehmen seit 1997 eine Verarbeitungsanlage für die Aufbereitung von Faserhanfstroh. Der Rohstoff Faserhanf wird in enger Kooperation mit regionalen Landwirt*innen im nördlichen Brandenburg und Nordwestpolen angebaut. Daraus werden zahlreiche innovative Produkte gefertigt, wobei das nachhaltige Bauen der wichtigste Verwendungsbereich ist. Hanffaser Uckermark eG arbeitet dabei mit einem hohen ökologischen Anspruch. Beim Hanfanbau werden weder Herbizide noch Insektizide verwendet, so arbeiten aktuell 30% der Vertragspartner*innen kontrolliert biologisch. Bei der industriellen Weiterverarbeitung wird streng auf die Vermeidung von Abfall und die möglichst vollständige Verwertung des Rohstoffes Hanfstroh geachtet. Anfallende Reststoffe, für die derzeit keine weitere Nutzung möglich ist – zum Beispiel Blätter und Faserreste – CO2-neutral in der näheren Umgebung zu erneuerbarer Energie verstromt oder auf die Äcker als Humusmehrer zurückgeführt.
Weitere Infos zur Initiative:
http://www.hanffaser.de
Green Fashion Tours
Green Fashion Tours bietet geführte und interaktive Exkursionen zu nachhaltigen Mode-Spots in Berlin. Die Teilnehmer*innen lernen Designer*in-nen, Atelier- und Ladenbesitzer*innen persönlich kennen und erfahren von ihnen die Hintergründe der Projekte sowie über die umweltbezogenen und sozialen Aspekte der globalen Modeindustrie. Green Fashion Tours bietet eine Auswahl an unterschiedlichen Themen und verbraucherfreundlichen Tour-Formaten, die individuell auf die Interessen der Gruppe zugeschnitten werden. Teil der Pakete für Schulen und Hochschulen beinhalten kreative Hands-on-Workshops und Design Thinking Sprints, bei denen Schüler*innen und Student*innen ihre Ideen entwickeln und ausprobieren können. Im Rahmen dieser Workshops kommen sie mit Eventmanager*innen, Fashion Designer*innen und Storemanager*innen ins Gespräch und tauschen sich mit diesen über ihre Ideen aus.
Weitere Infos zur Initiative:
https://greenfashiontours.com/
Kartoffelkombinat eG
Das Leitbild des Kartoffelkombinats lautet: Ein zukunftsfähiges Wirtschaften, das auf Nachhaltigkeit, Generationengerechtigkeit und faire Entlohnung setzt. Durch den Anbau samenfester Sorten, den Verzicht auf Pestizide und Kunstdünger, bedarfsgerechte Produktion, die Reduktion des Plastikaufkommens und die kurzen Transportwege werden nachhaltige Maßstäbe gesetzt und aktiv Umweltschutz betrieben. Das Kartoffelkombinat ist als Genossenschaft organisiert. Diese versorgt ihre Mitglieder mit selbst angebautem Biogemüse. Das Kartoffelkombinat ist an die Prinzipien der solidarischen Landwirtschaft angelehnt: Die Mitglieder der Genossenschaft finanzieren Anbau und Distribution von regionalem, saisonalem und ökologischem Gemüse. An 110 Standorten werden im Großraum München über 1.200 Mitgliederhaushalte mit Ernteanteilen versorgt. So können industrielle, profitorientierte Agrarstrukturen durch lokale und gemeinwohlorientierte Strukturen ersetzt werden.
Weitere Infos zur Initiative:
http://www.kartoffelkombinat.de
Internationale Partnerschaften
In der Kategorie Internationale Partnerschaften werden Aktivitäten gewürdigt, die die globale Verantwortung auch auf der lokalen Ebene bewusst werden lassen und gleichzeitig konkretes partnerschaftliches Handeln realisieren. Die Aktivitäten können dabei sowohl in Deutschland als auch in Partnerkommunen oder -regionen anderer Länder stattfinden.
Verein für ökologisches Bauen Leipzig e. V.
Der Verein widmet sich seit 1990 der Wissensvermittlung rund um das Thema ökologisches Bauen. In unterschiedlichen Formaten werden verschiedene Zielgruppen mit viel Praxisbezug zu den Themen ökologische Dämmung, nachwachsende Rohstoffe, Klimaschutz, Solartechnik und Energieeinsparung geschult. Ein wichtiges Herzstück des Vereins ist die seit über zwölf Jahren bestehende Zusammenarbeit zwischen der Caritas-Diözese Timisoara in Rumänien und dem Verein in Leipzig. Die Mitarbeiter*innen der Caritas erhalten vor Ort einen einwöchigen Workshop und bekommen das technische Knowhow vermittelt, um Flachkollektoren in Manufakturarbeit herzustellen. Die Warmwasserversorgung von 13 Caritas-Objekten wurde dadurch umweltfreundlicher gestaltet und insgesamt 15t CO2 pro Jahr eingespart. Bei der Caritas angestellte Heizungsbauer*innen, Schlosser*innen, Elektriker*innen, Tischler*innen sowie auch ungelernte Hilfskräfte erhalten dadurch eine zusätzliche Beschäftigungsperspektive.
Weitere Infos zur Initiative:
http://www.voeb-leipzig.de
ABASA
ABASA ist ein gemeinnütziger Verein aus Dresden, der sich zum Ziel gesetzt hat, den Austausch zwischen Burkina Faso und Deutschland zu fördern. Im März 2018 wurde mit Unterstützung des Vereins in einem Dorf in Burkina Faso eine Solarmühle in Betrieb genommen. Das Grundnahrungsmittel der Region ist Getreide, das von den Frauen bis heute zumeist per Hand gemahlen wird. Die Familien sind groß und der Arbeitsaufwand immens. Die Mühle erleichtert die tägliche Grundversorgung und ist eine langfristige Investition in die Entwicklung der Region. Sie wird mit Solarkollektoren betrieben, denn das Dorf und die nähere Umgebung haben keinen Zugang zu einer Strom- oder Wasserversorgung. Die Mühle wird von Anwohner*innen aus einem Umkreis von 10 km genutzt und von einem lokalen Frauenverein betrieben.
Weitere Infos zur Initiative:
https://de-de.facebook.com/ABASA-e-V-Association-des-Burkinab%C3%A8-et-amis-en-Saxe-et-en-Allemagne-1714883558782136/
nyendo hand in hand gUG
Nyendo unterstützt eine nachhaltige Entwicklungsarbeit durch Hilfe zur Selbsthilfe in afrikanischen Slums. Das gemeinnützige Unternehmen wurde mit dem Ziel gegründet, die junge Generation in ihrem Engagement für eine friedliche und faire Welt zu unterstützen. Ein schulbegleitendes dreijähriges Bildungsprogramm mit handlungsorientierter, partizipativer Ausrichtung befähigt junge Menschen der Jahrgangsstufen 8 bis 11 zu sozialem Unternehmertum und globalem Denken – damit die Jugend von heute die Welt von morgen bewegt. Mit der Unterstützung von nyendo gründen Schüler*innen eigene Schüler*innenfirmen. Die Erlöse der Firmen gehen zu 100% an Partnerschulen in den kenianischen Slums. Die Partnerschaft wird durch Vor-Ort-Besuche der Schüler*innen weiter gestärkt mit dem Ziel, eine Kultur des voneinander Lernens und einer partnerschaftlichen Entwicklungszusammenarbeit auf Augenhöhe zu etablieren.
Weitere Infos zur Initiative:
https://nyendo-lernen.de/
Sonderkategorie im Jahr 2018: Kunst und Kultur
In der diesjährigen Sonderkategorie Kunst und Kultur werden Aktivitäten gewürdigt, die auf fantasievolle, visionäre, unkonventionelle Weise die Globalen Ziele für nachhaltige Entwicklung über das Medium der Kunst bzw. Kultur in ihren vielfältigen Facetten öffentlichkeitswirksam thematisieren und damit Raum für einen kritischen Diskurs schaffen.
Remida – das kreative Recycling Centro
Remida steht für die Idee, dass Materialien, die in Industrie, Handel, Handwerk und Gewerbe abfallen, Ressourcen für kreativ-künstlerisches Arbeiten in sozialen und Kultureinrichtungen sind. Firmen überlassen dem Verein ihre sauberen, ungiftigen Reste. Kitas, Schulen und Kulturprojekte suchen sich die ungewöhnlichen Materialien wie Folienstreifen, Stanzbleche, Papprollen, Bodenbeläge und vieles mehr für ihre Arbeit mit Kindern und Jugendlichen gezielt aus. Remida weckt das Bewusstsein für Materialreichtum, bietet darüber hinaus Ausstellungen, Workshops und Seminare und verbindet auf phantastische Weise Kreativität, ästhetische Bildung und Nachhaltigkeit. Die Idee kommt aus Reggio Emilia, einer Stadt in Norditalien mit sehr innovativer Kleinkindpädagogik. Sie wurde dort 1996 als Umwelt- und Recyclingprojekt von der Kommune und dem regionalen Ver- und Entsorgungsunternehmen entwickelt. Inzwischen gibt es ein internationales Netzwerk aus Remidas in Italien, Dänemark, Schweden, Norwegen, Australien. Der Name leitet sich ab aus Midas, ein König im alten Griechenland unter dessen Händen alles zu Gold wurde und »RE« als Kürzel für Reggio Emilia, aber auch REcycling.
Weitere Infos zur Initiative:
http://www.remida.de
Kraut & Rüben OpenAir
2017 hat das Bayreuther Veranstalter*innen-Kollektiv »Saalmitte« das Festival »Kraut & Rüben« gegründet und damit das ehemalige Gelände der Landesgartenschau Wilhelminenaue bespielt. Unter Einbindung lokaler Projekte und jenseits öffentlicher Förderung und Sponsoring entsteht ein stetig wachsendes Musikfestival mit Kulturprogramm. Das Festival ist werbefrei, unabhängig und verfolgt keine kommerziellen Interessen. Ein kleines ehrenamtliches Kernteam leistet die generelle Organisation, das Festival selbst wird mit ca. 60 Freiwilligen aus der Zivilgesellschaft realisiert. Durch die Verwendung von Ökostrom, Vermeidung von Plastikmüll, lokal produzierten Getränken, vegan-vegetarischen Speisen und kostenlosem Trinkwasser ist es ein ökologisch-nachhaltiges Festival. Die beteiligten Kulturschaffenden und sozialen Projekte sind sichtbarer geworden, wertvolle Kooperationen haben sich ergeben und werden ausgebaut.
Weitere Infos zur Initiative:
http://www.saalmitte.de
MOSCHBERG
MOSCHBERG ist der Comic zur ökologischen Wende. Er zeigt die Verwandlung einer Kleinstadt in einen menschenfreundlichen und lebenswerten Ort. Es wird sichtbar gemacht, wie lebendig und schön eine Stadt sein kann, die für die Menschen und ihren Alltag geplant und eingerichtet ist und es wird vermittelt, welche Veränderungen angestoßen werden können. Es geht um den Wandel im Denken und Erleben, nicht um Dekoration und Verschönerung der Oberfläche. Auf positive, »weiche« Art führt der Comic auch themenfremde bzw. skeptische Zielgruppen an Themen des ökologischen Wandels heran. Es wird deutlich, dass jede*r etwas tun kann. Die Leser*innen erleben, wie es ist, in einer, für die Menschen gemachten Stadt zu leben. Die Bilder und eine spannende Geschichte machen Lust und Mut zur Veränderung.
Weitere Infos zur Initiative:
https://ssl.webpack.de/www.moschberg.de/bilder_aus_der_zukunft.html