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Evangelische Jugendsozialarbeit Bayern e.V.

Projekt: Förderprogramm BNE trifft JSA

Angaben zum Projekt

Das Förderprogramm BNE trifft JSA ist ein außerschulisches Bildungskonzept, bei dem Einrichtungen der Jugendsozialarbeit und der Umweltbildung/BNE sowie lokale Akteur*innen kooperieren, um gemeinsam mit sozial benachteiligten jungen Menschen zwischen 12 und 27 Jahren Einzelpro-jekte zu Inhalten von BNE in ganz Bayern umzusetzen. Wichtige Prinzipien in diesen Projekten sind möglichst hohe Partizipation der Teilnehmenden, Handlungsorientierung und Aktivität in der Lebenswelt der Teilnehmenden.

Beschreibung der Aktivitäten: Warum setzt das Projekt ein ZeitzeicheN für nachhaltige Entwicklung?
Die ejsa Bayern und das bayerische Umweltministerium setzen ein Förderprogramm zu Inhalten einer BNE/ Umweltbildung mit sozial benachteiligten jungen Menschen zwischen 12 und 27 Jahren um. Das Besondere ist, dass diese außerschulischen Bildungsangebote in Einrichtungen der Jugendsozialarbeit stattfinden. In Zusammenarbeit mit Akteur*innen der Umweltbildung/ BNE entstehen ganz unterschiedliche und individuelle Ideen zu BNE-Themen wie Klima, Biodiversität oder Ressourcen. Zugleich widmen sie sich Querschnitts¬themen wie soziale Gerechtigkeit, Benachtei¬ligung und Ausgrenzung, die ungleiche Verteilung von Gütern oder die Bildung von Werten. In alltagsbezogenen und praxisorientierten Projekten sollen sie erfahren, welche Rolle und Verantwortung jede*r Einzelne für eine zukunftsfähige Gesellschaft trägt und wie das Gelernte in die persönliche Lebenswelt transportiert werden kann. Fachkräfte, Kooperationspartner und jugendliche Teilnehmende engagieren sich für einen nachhaltigen Umgang mit der Umwelt und natürlichen Ressourcen: sie gärtnern gemeinschaftlich und erschaffen aus natürlichen oder recycelten Materialien etwas Neues. Lebensräume von Tieren und Pflanzen werden erforscht, Konsummuster reflektiert oder sie werden als Klimaschutz- und Energie-Expert*innen oder als peer-to-peer Multiplikator*innen aktiv. Der niederschwellige, prozessorientierte Ansatz, der Nachhaltigkeitsthemen in der unmittelbaren Lebenswelt der Teilnehmenden aufgreift, dient als Plattform für Beziehungsarbeit für Fachkräfte und als Türöffner für gesellschaftspolitische Bildungsinhalte sowie die Beteiligung an gesellschaftlichen Diskursen.
Das Förderprogramm ist bundesweit das einzige außerschulische Angebot, das sich explizit um die Bildung zur Nachhaltigkeit sozial benachteiligter junger Menschen bemüht. Diese finden oft nur schwer Zugang zu formalen Bildungsangeboten, profitiert jedoch besonders von den handlungsorientierten und lebensweltnahen Zugängen, die sich in den Projekten zu einer nachhaltigen Alltagsgestaltung herstellen lassen. Durch partizipative und handlungsorientierte Methoden werden Eigeninitiative, ein demokratisches Grundverständnis und persönliches Engagement der jungen Menschen gefördert. Sie sind aufgefordert, ihre Ideen in die Projekte und Entscheidungsfindungsprozessen einzubringen und damit ihre analoge und digitale Lebenswelt aktiv zu gestalten. Methodik und Vorgehensweise zielen auf den Aushandlungsprozess eines Werteverständnisses und Meinungs- und Interessensbildung ab.
Mit dem Ziel eine regionale, flächendeckend Verteilung des Bildungsansatzes zu erreichen, werden Impulse für die Erweiterung des Angebotes besonders im außerschulischen Bildungsbereich gesetzt. Gremien- und Netzwerkarbeit sind dabei wichtige Instrumente, um die Fachöffentlichkeit zu erreichen. Tragfähige Kooperationsbeziehungen zwischen Jugendsozialarbeit, Umweltbildung und lokalen Akteuren wirken nachhaltig in das Gemeinschaftswesen innerhalb der Kommunen hineinwirken.

Wie konnten gesellschaftliche Gruppen oder Akteure neu für das Projekt gewonnen oder darin einbezogen werden?
Durch die erforderliche Kooperation zwischen Jugendsozialarbeit und BNE-Akteuren arbeiten unterschiedliche, bisher nicht vernetzte Akteure der außerschulischen Bildungslandschaft und lokale Partner zusammen. Neben der Hauptzielgruppe wird auch das soziale Umfeld der jungen Menschen erreicht. Das Netzwerk der Koordinierungsstelle, zu dem auch ein Projektbeirat und zahlreiche Fachkräfte aus beiden Bildungslandschaften sowie Vertreter*innen der Hochschule gehören wächst stetig.

Wie ist es gelungen eine öffentliche Wahrnehmung für das Projekt zu erreichen?
Die aktive Öffentlichkeitsarbeit der Einzelprojekte zB via Zeitung, Radio, digitale Medien ist Förderbedingung. Das Förderprogrammwird beworben über eine aussagekräftige Homepage, Newsletter, Veranstaltungen der Jugendsozialarbeit, des StMUV und Akteur*innen der Umweltbildung/BNE. Die Fachöffentlichkeit wird erreicht durch Begleitmaterialien, Fachartikel, verschiedenen landes- und bundesweite Netzwerke und Preisauszeichnungen wie über die UN-Dekade oder das Weltaktionsprogramm BNE.

Wie sollen die Aktivitäten in Zukunft weitergeführt werden? (max. 500 Zeichen)
Ziel der Projekte ist es, Impulse für eine langfristig nachhaltig orientierte Ausrichtung der Angebote der Jugendsozialarbeit und tragfähige Beziehungen zwischen den Kooperationspartnern auf lokaler Ebene zu erreichen, sodass daraus unabhängige Initiativen erwachsen. Im Rahmen des Förderprogrammes soll eine verstärkte Ausrichtung auf digitale Bildungsformate und gesellschaftspolitische Inhalte wie Wertebildung, Diversität und Chancengleichheit erfolgen.

Link zu weiterführenden Informationen
https://ejsa-bayern.de/wp-content/uploads/2017/02/Bildung-f%C3%BCr-nachhaltige-Entwicklung-trifft-Jugendsozialarbeit_barrierefrei.pdf