Berliner Büro der Zukunftsstiftung Landwirtschaft
Projekt: Weltacker
Angaben zum Projekt
Der Weltacker ist ein international ausgerichteter Bildungsort in Berlin, der auf einer Fläche von 2000 m² die 45 wichtigsten Ackerkulturen der Welt zeigt. Denn rein rechnerisch gibt es für jeden Menschen 2000 m² Ackerfläche, die sie ernähren muss. Dabei entspricht das Verhältnis der Ackerkulturen dem weltweiten Anbau. Auf dem Weltacker werden Themen, wie z.B. nachhaltige Ernährung und Biodiversität auf ein menschliches Maß zurückgeführt, so dass greifbarere Dimensionen geschaffen werden.
Beschreibung der Aktivitäten: Warum setzt das Projekt ein ZeitzeicheN für nachhaltige Entwicklung?
Das Projekt Weltacker beschäftigt sich mit der Landwirtschaft und
ihren Einfluss auf das Klima. Die Aktivitäten rund um den Weltacker
zeigen die ökologischen, sozialen, wirtschaftlichen, gesundheitlichen
und kulinarischen Dimensionen unseres Verbrauchs von Lebensmitteln und
Agrarrohstoffen auf.
Zum einen werden Bildungsmodule unterschiedlichster Art für alle
Altersgruppen als Aktivitäten angeboten. Zum anderen kann man sich als
Ehrenamtliche(r), Praktikant*in oder Bundesfreiwilligendientler*in an
der Pflege des Weltackers beteiligen.
Bildungsmodule vertiefen ausgewählte Weltacker-Themen und zeigen fach-
sowie themenübergreifende Perspektiven dazu auf. Beispielsweise wird auf
die Bodenzusammensetzung eingegangen und wie die Landwirtschaft die
Fruchtbarkeit des Bodens beeinflusst.
Ein Format der Bildungsmodule sind Ackertouren, welche geführte, interaktive Touren zu einem Thema sind.
Ein weiteres Format sind Ackerrallyes, die den Besucher*innen ermöglicht
auf Entdeckungsreise zu gehen und den Weltacker selbstständig zu
erkunden. Dabei müssen sie einen Fragebogen ausfüllen und das
Lösungswort für die jeweilige Ackerrallye ermitteln.
Ergänzend dazu kann sich jede(r) Besucher*in am Ackerleitsystem
orientieren und digital tiefergehende Informationen zu den Kulturen oder
Infostationen über QR-Codes erhalten.
Außerdem ermöglichen Veranstaltungen, wie Acker-Talks den Austausch über
brandaktuelle Themen und die Befragung von Expert*innen.
Entsprechend der Jahreszeiten muss der Weltacker bewirtschaftet und gepflegt werden. Daran können sich unter professioneller Anleitung Ehrenamtliche, Praktikant*innen und Bundesfreiwilligendienstler*innen unterschiedlichen Alters, unterschiedlichster Herkunft und Berufsgruppe beteiligen. Somit wird auf praktische Art und Weise Wissen vermittelt. Dies gibt jedem die Möglichkeit sich miteinzubringen und mitzugestalten sowie mit- und voneinander zu lernen.
Zusammenfassend zeigt der Weltacker mit seinen Aktivitäten auf anschauliche Art und Weise: es ist genug für alle da und jeder Bissen hat seinen einzigartigen Ort, an dem er gewachsen ist. Er gibt allen Menschen angemessene Erfahrungen und Informationen in Bezug auf Landwirtschaft und deren Zusammenhang mit einer ökologisch, sozial und global gerechten und nachhaltigen Ernährung mit. Zudem vermittelt der Weltacker anschaulich Erlebnisse und komplexes Wissen zu den Themen Pflege natürlicher Ressourcen, Geschlechter- und Umweltgerechtigkeit, Klima und biologische Vielfalt. Deshalb ist es ein ZeitZeichen für nachhaltige Entwicklung.
Wie konnten gesellschaftliche Gruppen oder Akteure neu für das Projekt gewonnen oder darin einbezogen werden?
Neben den Aktivitätenn auf dem Acker haben wir einen über Berlin
hinausgehender Kultivier- und Debattierclubs entwickelt. Diverse
Privatpersonen oder Organisationen sind Teil des Weltackerclubs, denen
wir die Möglichkeit zur Selbstdarstellung und Vernetzung sowie Hilfe
beim Anbau ihrer Parzelle oder Flächenbuffets und Ausbau ihres
Bildungsprogramms bieten. Darunter sind bspw. Gemeinschaftsgärten,
Kleingartenvereine, Schulen,eine Bibliothek, Bauernhöfe und
Bildungsträger.
Wie ist es gelungen eine öffentliche Wahrnehmung für das Projekt zu erreichen?
Auf dem ehemaligen IGA Gelände 2017 in Berlin gewann der Weltacker
eine besonders breite Öffentlichkeit und gewann an Popularität. Seit
2018 ist er im Botanischen Volkspark Pankow zu finden und wird durch
eine eigene Webseite präsentiert. Zudem tragen Publikationen,
Printmaterial und Videos sowie internationale Projekte und
Partnerschaften zur öffentlichen Wahrnehmung bei. Aktivitäten auf dem
Acker können über Social Media Kanäle, wie z.B. Instagram und Youtube
verfolgt werden.
Wie sollen die Aktivitäten in Zukunft weitergeführt werden? (max. 500 Zeichen)
Das Bildungsprogramm soll weiter ausgebaut werden und auch an
anderen Standorten umsetzbar sein. Durch weitere
Multiplikationsworkshops sollen mehr Menschen qualifiziert werden, die
selbstständige Durchführung der Bildungsmodule durchzuführen. Außerdem
sollen mehr Initiativen ermutigt und befähigt werden weitere
Weltacker-Standorte zu etablieren und so den Wirkungsradius des Projekts
in Berlin und weltweit erweitern. Dafür werden derzeit Leitfäden und
ein Bildungshandbuch erarbeitet.
Ergänzende Bemerkungen
Stolz sind wir auch auf unsere nationalen und internationalen Partnerschaften. Wir stehen im regen Austausch mit 2000m²-Äckern in Kenia, dem neuen Weltacker-Verein in der Schweiz sowie recht jungen Weltacker-Initiativen u.a. am Bodensee, in der Uckermark; Luxemburg und Schweden. An diesen Standorten werden Perspektivwechsel möglich, alternative Anbau- und Vermarktungsmodelle erprobt und viele Menschen zu nachhaltiger Produktion und Konsum informiert: auch jenen Aktiven gilt diese Bewerbung.
Link zu weiterführenden Informationen
https://www.2000m2.eu/de/bildungsveranstaltungen/