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Informations- und Bildungsinitiative Expedition N – Nachhaltigkeit für Baden-Württemberg der Baden-Württemberg Stiftung gGmbH

Zusammenfassung

Recyceln statt wegwerfen. Reparieren statt ersetzen. Einsparen statt verschwenden – Nachhaltigkeit hat viele Facetten. Doch was haben erneuerbare Energien mit dem Klimawandel zu tun? Und wie beeinflusst unser Einkauf die CO2-Bilanz? Nachhaltigkeit beginnt im Kleinen und zieht große Kreise, wenn alle mitmachen. Die Informations- und Bildungsinitiative Expedition N – Nachhaltigkeit für Baden-Württemberg hat seit 2010 mehr als 640.000 Menschen in ganz Baden-Württemberg zum Umdenken angeregt. Im zweistöckigen Ausstellungsfahrzeug der Baden-Württemberg Stiftung zeigen interaktive Exponate, Vorträge, Ausstellungsrundgänge, Schülerexperimente und das „Nachhaltigkeitskino“, was wir alle für eine nachhaltigere Zukunft tun können.

Beschreibung der Aktivitäten

Die Expedition N tourt seit Herbst 2010 mit dem Expeditionsmobil durch Baden-Württemberg, um Menschen jeden Alters an Schulen, auf öffentlichen Plätzen, bei Großveranstaltungen, aber auch auf Messen und in Unternehmen zum Mitmachen und Mitdiskutieren über nachhaltige Entwicklung und die Energiewende einzuladen. Denn an einer nachhaltigeren Gesellschaft in all ihren Facetten sollen möglichst viele Bürgerinnen und Bürger teilhaben können.

Bildung für nachhaltige Entwicklung soll Spaß machen. Nur so hinterlässt sie einen bleibenden Eindruck. Deswegen bilden Anfassen, Erleben und „Be-Greifen“ den Kern der von der Pädagogischen Hochschule Heidelberg und weiteren Experten für Pädagogik und Umweltsoziologie mitentwickelten Ausstellung der Expedition N. Ob Hebelwirkung beim Schwungrad-Exponat, Kurbelkraft zur Stromerzeugung beim kooperativen Netzspiel oder Explosionen beim Knallgas-Exponat – in der rund 55 Quadratmeter großen Ausstellung im Erdgeschoss des Fahrzeugs ist Ausprobieren und Mitmachen gefragt. Über 20 interaktive Exponate und Multimedia-Terminals informieren über die physikalischen Grundlagen der Gewinnung und Speicherung von Energie und über die Herausforderungen bei ihrer Verteilung und Nutzung.

Im 50 Quadratmeter großen Obergeschoss des Expeditionsmobils sorgen Vorträge und Workshops, das „Nachhaltigkeitskino“ sowie die digitale Bibliothek für Aha-Erlebnisse und Denkanstöße. Ein festes Team aus Fachbetreuerinnen und Fachbetreuern begleitet die Expedition N bei ihrer Tour durch Baden-Württemberg, führt durch die Ausstellung, hält Vorträge zu „Nachhaltigkeit – was ist das eigentlich?“ oder „Nachhaltigkeit & Energiewende – nachdenken, umdenken, Zukunft gestalten“ für Groß und Klein und bietet Hilfestellung, wenn es in die Praxis geht: Bei den Schülerexperimenten „Sonnenenergie nach dem Vorbild der Pflanze“ und „Strom aus Hefe und Traubenzucker“ schlüpfen Schülerinnen und Schüler in die Laborkittel und kommen beim experimentellen Nachbau einer Farbstoffsolarzelle bzw. einer mikrobiellen Brennstoffzelle alternativer Stromerzeugung auf die Spur. Zudem kommen von der Pädagogischen Hochschule Heidelberg entwickelte Arbeitsmaterialien bei Schülerrundgängen zum Einsatz. Zusammen mit der Anleitung durch die Fachbetreuer der Expedition N sorgen die Arbeitshefte für die Vertiefung und Festigung des Erlernten.

Die Angebote der Expedition N sind bewusst niedrigschwellig, abwechslungs- und erlebnisreich, um möglichst viele Menschen jeden Alters zu erreichen. Das beginnt bereits bei der Anfrage des Expeditionsmobils für einen Besuch vor Ort, die unkompliziert über ein Onlineformular auf der Webseite www.expeditionN.de erfolgt. Die Angebote der Expedition N sind kostenfrei, auch das Tourmanagement, das begleitende Team sowie die Presse- und Öffentlichkeitsarbeit werden gestellt.

Dabei ist die Expedition N in vielen Aspekten selbst möglichst nachhaltig: Die Zugmaschine des Mobils ist schadstoffarm und spritsparend, ihr CO2-Ausstoß wird ebenso kompensiert wie der der Webseite. Flyer und Broschüren werden klimaneutral auf umweltfreundlichem Papier gedruckt. Rund 90 Prozent der Inneneinrichtung bestehen aus Holz, etwa 80 Prozent des Interieurs – außer den Exponaten – sind recycelbar. Die Tourplanung erfolgt möglichst effizient, die tourbegleitenden Fachbetreuer sowie der Truckmanager sind für die mobile Kommunikation mit Fairphones ausgerüstet.

Das Konzept der Expedition N, Nachhaltigkeit und Energiewende mit spannenden Exponaten, Vorträgen, Workshops und Experimenten greif- und erlebbar zu machen und direkt zu den Menschen zu bringen, ist thematisch, didaktisch und räumlich übertragbar sowie inhaltlich flexibel.

Inwieweit und wodurch konnten gesellschaftliche Gruppen oder Akteure neu für dieses Thema gewonnen oder einbezogen werden?

Die Expedition N will zum Dialog über die Erfolgsfaktoren, Herausforderungen und Beteiligungsmöglichkeiten bei Energiewende und nachhaltigem Handeln anregen und gesellschaftliche Akteure zusammenführen. Sie richtet sich an Jugendliche, die breite Öffentlichkeit, Institutionen der Erwachsenenbildung, Unternehmen, Nachwuchswissenschaftler sowie Mitglieder von NGOs, Eine-Welt- und Agenda21-Gruppen. Als Multiplikatoren setzt sie auf Elternschaft, Lehrkräfte, politische Entscheider, beispielsweise aus dem Staatsministerium und den Fachministerien in Baden-Württemberg, Schulen, Hochschulen und Forschungseinrichtungen, Kommunen, Arbeitgeber- und Branchenverbände sowie Kammern und Verbände der Wirtschaft. Die inhaltlichen Angebote der Expedition N wurden und werden in Kooperation mit Experten im Land erarbeitet. Dazu gehört auch eine Steuerungsgruppe mit Vertretern verschiedener Ministerien, des BUND und renommierten Wissenschaftlern.

Inwieweit und wodurch ist es gelungen eine öffentliche Wahrnehmung für das Thema zu erreichen?

Die Expedition N tourt seit September 2010 ganzjährig durch Baden-Württemberg. Seitdem hat sie – mit Stand Ende Mai 2017 – an 1.181 Einsatztagen mehr als 640.000 Menschen an 401 Standorten erreicht. Zusätzlich wurden mehr als 3.100 Medienveröffentlichungen mit einer Gesamtreichweite von ca. 760 Millionen Lesern, Zuschauern, Hörern und Usern erzielt (Stand: Ende Mai 2017). Zahlreiche Informationsangebote on- und offline sichern die Nachhaltigkeit der Informations- und Dialogarbeit. Dazu gehören diverse Kampagnenmedien (Broschüren, Flyer, Arbeitshefte etc.) ebenso wie die Webseite www.expeditionN.de oder das Facebook-Profil www.facebook.com/expeditionn. Durch Presseresonanz, Onlinemedien und die mündliche Kommunikation von Multiplikatoren reicht die Initiative weit über die Landesgrenzen von Baden-Württemberg hinaus. Dass das kostenfreie Informationsangebot der Expedition N in die Tiefe wirkt, beweisen zahlreiche wiederholte Buchungen von Kommunen, Institutionen, Messen und Schulen.

Wie sollen die Aktivitäten in Zukunft weitergeführt werden?

Bis 2020 soll die Expedition N durch Baden-Württemberg touren und verschiedene Themen und Dimensionen der Nachhaltigkeit behandeln. Die Ausstellung ist modular aufgebaut und kann flexibel an neue Entwicklungen angepasst werden. Kontakte zu Ministerien und Hochschulen, aber auch zur Jugendinitiative der Nachhaltigkeitsstrategie Baden-Württemberg, zu den Eine-Welt-Regionalpromotoren, BNE-Promotoren sowie zum BUND sorgen regelmäßig für frische Impulse.

Anfang 2016 wurde ein neues Informationsangebot zu Formen und Möglichkeiten der Bürgerbeteiligung implementiert. Eine neue Ausstellungsbroschüre, Schülerplanspiele, Erklär-Clips, Exponate zu den „Sustainable Development Goals“ der UN sowie zu globalen Hotspots des Klimawandels sind derzeit in der finalen Umsetzung. Aufmerksamkeitsstarke Postkarten als Streumedium und eine Überarbeitung des Filmangebots des „Nachhaltigkeitskinos“ im Expeditionsmobil ergänzen die neuesten Aktivitäten.

Ergänzende Bemerkungen

Die Baden-Württemberg Stiftung setzt sich für ein lebendiges und lebenswertes Baden-Württemberg ein. Sie ebnet den Weg für Spitzenforschung, vielfältige Bildungsmaßnahmen und den verantwortungsbewussten Umgang mit unseren Mitmenschen. Die Baden-Württemberg Stiftung ist eine der großen operativen Stiftungen in Deutschland. Sie ist die einzige, die ausschließlich und überparteilich in die Zukunft Baden-Württembergs investiert – und damit in die Zukunft seiner Bürgerinnen und Bürger.

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