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BLIKK, Südtirol – Lernumgebung Modellieren mit Mathe, MMM, Thema: Globale Entwicklungsziele – werden sie erreicht?

Zusammenfassung

 Das reale Problem Globale Entwicklungsziele – werden sie erreicht? (Direktlink: http://www.blikk.it/angebote/modellmathe/ma0340.htm) ist eines von 34 im Rahmen der Lernumgebung Modellieren mit Mathe ausgearbeiteten Themen, die Schüler/innen befähigen, zu den selbst gewählten Themenfeldern eigene Fragen zu entwickeln, diese mit Hilfe der Mathematik zu bearbeiten und aufgrund der berechneten Prognosewerte zu eigenen fundierten Bewertungen der jeweiligen realen Problemsituation zu kommen. Schülerinnen und Schüler werden zur Beantwortung ihrer selbst gewählten Fragen Datenreihen zu bestimmten Indikatoren recherchieren und eine Trendfunktion dazu bestimmen. So ist eine Prognose für die Erreichung dieser globalen Entwicklungsziele möglich.

Beschreibung der Aktivitäten

Modellieren mit Mathe (MMM), geeignet für Klassen 8 – 12, ist eine hypermedial gestaltete, kostenlos nutzbare Lernumgebung des BLIKK (Bildungsserver Südtirol), die unter http://www.blikk.it/angebote/modellmathe/ erreichbar ist. Sie steht für eine sich ändernde Unterrichtskultur, in der es darum geht, dass Jugendliche und Kinder in Kleingruppen oder individuell reale Probleme oder Sachsituationen mit Mathematik modellieren, um so Erkenntnisse zur deren möglicher Lösung zu gewinnen.
In der Lernumgebung sind 34 reale Probleme so aufgearbeitet, dass Schülerinnen und Schüler selbstorganisiert Fragestellungen finden und bearbeiten können. Zu einigen Themen, bei denen die Modellierung mit linearen bzw. exponentiellen Funktionen einen Sinn macht, gibt es zusätzlich einen Stationenparcours, der die Lernenden durch den Lernprozess begleitet. Informationen dazu gibt es unter Downloads. Dort können Lehrerinnen und Lehrer auch zwei Broschüren (Denken in funktionalen Zusammenhängen / Denken in Netzen) als pdf-Dateien herunterladen, die den Umgang mit der Lernumgebung und die zugrunde liegende Didaktik beschreiben.

MMM eignet sich hervorragend für Unterrichtsprojekte im Rahmen einer Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE). Dies zeigt allein die Auswahl der in der Lernumgebung ausgearbeiteten Themenfelder, z.B. zur
* Bevölkerungsentwicklung
* Armut und Hunger
* fairer Handel
* Klimawandel
* Globale Entwicklungsziele

BNE kann aber nur selbst als Lernszenario nachhaltig sein, wenn bestimmte Grundsätze eines nachhaltigen Wissenstransfers beachtet werden. Dies wird durch das in der Lernumgebung angelegte projektartige, selbstständige sowie an den Interessen der Schülerinnen und Schüler ausgerichtete Vorgehen gewährleistet.
Lernprozesse, die zu einer intelligenten Wissensbasis führen sollen, müssen konstruierend und handelnd-deutend sowie an Emotionen (Gefühlen) und Kommunikationen gekoppelt sein. Individuelle Wissensbasen entstehen immer selbstreguliert (selbstorganisiert und selbstverantwortet) durch Interpretieren und Bewerten der im Gehirn eingehenden Signale auf der Basis des bereits vorher Gelernten.
Nachhaltiges Lernen führt so zu intelligentem Wissen, d. h. zu einer konkret einsetzbaren Wissensbasis für spezifische gegenwärtige oder zukünftige Handlungssituationen. Es ist stets an Handlungsregeln und an den Sinn des Verwendungskontextes gebunden. Intelligentes Wissen ist immer gepaart mit einem tragfähigen Orientierungswissen, welches für alle Nutzerinnen und Nutzer von MMM auf besonderen Seiten zur Verfügung gestellt wird.

Speziell zum Problem Globale Entwicklungsziele – werden sie erreicht? :
Am 1. Januar 2016 begann offiziell der Prozess der Umsetzung der Agenda 2030 für nachhaltige Entwicklung, des auf 17 Zielen gründenden Aktionsplans zur Bewältigung der drängenden globalen Herausforderungen in den kommenden 15 Jahren. Wenn sich Lernende für die Bearbeitung von Fragen zu den Global Goals entscheiden, müssen sie sich zunächst mit den Zielen und den zugehörigen Indikatoren auseinander setzen. Nach der Entscheidung für eine bestimmte Fragestellung recherchieren sie die benötigten Daten und bestimmen beim sogenannten funktionalen Modellierungsansatz eine oder mehrere Trendfunktionen. Mit ihrer Hilfe können Sie abschätzen, ob die Ziele in dem genannten Zeithorizont von 15 Jahren ausgehend von der bisher gemessenen Entwicklung erreicht werden können. Je nach Ergebnis könnten hieraus Schlüsse gezogen werden, etwa die Forderung nach umzusetzenden politischen Maßnahmen, die die Zielerreichung deutlicher unterstützen.
Andere Ansätze (dyn. Modellierung oder Statistik) sind möglich.

 

Inwieweit und wodurch konnten gesellschaftliche Gruppen oder Akteure neu für dieses Thema gewonnen oder einbezogen werden?

Die Lernumgebung ist jederzeit und ohne Anmeldung von Lehrer/innen und ihen Schüler/innen zu nutzen. Damit der Bekanntheitsgrad erhöht wird veranstalten die beiden Betreuer (Hans Kratz und Antonius Warmeling) regelmäßig Workshops bei Lehrerfortbildungsveranstaltungen.
Besonders intensiv ist die Zusammenarbeit mit der MUED , deren Ziel eines handlungsorienten Mathematikunterrichts in emanzipatorischer Absicht sehr gut zu den Intentionen unseres Projekts passt. Daher bieten wir jedes Jahr mindestens zweimal Workshops im Rahmen der Jahrestagung und der Lehramtsanwärtertagung an.
Außerdem Zusammenarbeit mit:
* DZLM (Deutsches Zentrum für Lehrerbildung Mathematik) -> Lehrerfortbildungsveranstaltungen (z.B. Jule-Tagung 4.3.17 in Rüsselsheim)
* Claudia Pempelfort, Regionalpromotorin für entwicklungspolitische Bildung AllerWeltHaus Hagen -> geplanter Schülerworkshop (Sept. 2017)
* internationale Projekte

Inwieweit und wodurch ist es gelungen eine öffentliche Wahrnehmung für das Thema zu erreichen?

Durch das Hervorheben der letzten MMM-News beim Aufruf der Hauptseite wird das Thema Globale Entwicklungsziele – werden sie erreicht? im Moment besonders beworben.
Außerdem Veröffentlichung in Fachzeitschriften, z.B.
* Mathe 5-10, Heft 18 (2012) und Heft 37 (2016)
* RaaBits (Juni 2014)
* Casio-Forum (2/2016)
* mathe lehren (geplant Anfang 2018)
Es gibt auch eine Facebook-Seite, über die die Lernumgebung beworben wird.

Wie sollen die Aktivitäten in Zukunft weitergeführt werden?

Entwicklung weiterer realer Probleme (z.B. Ressourcenschonung),
Veröffentlichung von Projektergebnissen, Lehrerworkshops im Rahmen der Lehrerfortbildung, Schülerworkshops.

Ergänzende Bemerkungen

Diese Bewerbung wird von Hans Kratz und Antonius Warmeling eingereicht, die die Lernumgebung nun schon seit 15 Jahren betreuen. Sie ist mit dem BLIKK abgestimmt.

Weiterführende Informationen