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Nominiert: Sukuma Award – Dein Mitmach-Filmpreis für Nachhaltige Entwicklung

Der Mitmach-Filmpreis „Sukuma Award“ bringt globale Probleme und lokale Handlungsoptionen auf die große Leinwand. Jede(r) kann den Filmpreis mit einer einfachen Idee für einen Kinospot – beschrieben auf ca. einer DIN A4-Seite – gewinnen. Die besten Ideen werden jährlich gemeinsam mit den Ideengerbern, Filmprofis und prominenter Unterstützung (z.B. Die Ärzte, Revolverheld) in Workshops als Kinospots produziert. Nach der Premierenfeier (vor bis zu 3.000 Zuschauern) kommen die Bildungsfilme bundesweit in Kinos, wo sie eine breite Öffentlichkeit erreichen. Das Teilprojekt „Schulkino“ richtet sich mit Workshops speziell an Schüler. Jeder kann hier aktiv-kreativ lernen und mit seinem eigenen Kinospot zum Botschafter für nachh. Entwicklung werden.

Beschreibung der Aktivitäten

Der „Sukuma Award“ ist ein Bürger-Filmpreis, an dem jeder mit einer einfachen Idee für einen Nachhaltigkeits-Filmspot teilnehmen kann, ganz ohne Vorerfahrung im Bereich Film. Die besten Ideen für globale Nachhaltigkeit werden mit prominenter Unterstützung von Künstlern, wie Moby, Revolverheld, Die Ärzte u.v.m, gemeinsam mit den Ideengebern und Filmprofis in Bildungs-Filmworkshops weiterentwickelt, ins Kino und in Medien gebracht und bundesweit verbreitet. Im Mittelpunkt steht stets ein Thema der Globalen Nachhaltigkeit und dessen ökolog., soziale, wirtschaftliche Dimensionen, auf die wir mit unserem Alltagshandeln Einfluss nehmen können. Teilnahmevoraussetzung ist demnach, dass man sich kreativ mit jährlich wechselnden globalen Nachhaltigkeitsthemen (z.B. fairer Handel, Schutz des Bodens, …) und entsprechenden lokalen Handlungsoptionen auseinandersetzt und das neue Wissen kreativ zu einer eigenen Filmidee verarbeitet. Dieser Verarbeitungsprozess fördert bei den Teilnehmenden – und später auch bei den ZuschauerInnen – den Aufbau von Kompetenzfacetten u.a. Wissen, Perspektivwechsel, Empathie und Motivation zu eigenem Handeln im Alltag bzw. zur Motivation Dritter. Vertieft werden diese Kompetenzen bei unseren BNE-Filmworkshops, in denen die Nachhaltigkeitsthemen und die IdeengeberIn (gemeinsam mit anderen Laien) im Mittelpunkt stehen. Ein Teilprojekt geht mit diesem Ansatz direkt an Schulen und lässt Schulklassen in intensiven BNE-Workshops ihre eigene Kinospots erschaffen, die dann, nach einer Premierenfeier vor Eltern und Lehrern, in städtischen Kinos zu sehen sind sowie von den Jugendlichen selbst im Freundeskreis verbreitet werden. Die Besonderheit unseres Projektansatzes ist, dass in jedem Projektschritt der Lernende (aktiv handelnder) Teil des Prozesses ist. Jede(r) kann mit seinem Kinospot zum Botschafter für eine global nachhaltige Entwicklung werden. Er entwickelt die Filmidee, er dreht den Film (mit Unterstützung von Profis), er steht bei der Premiere auf der Bühne. Während der Entwicklung einer Filmidee und den Dreharbeiten (Schauspiel, …), sowie bei den Schulworkshops werden vielfältige Kompetenzen kreativ erworben und aktiv vertieft. Die Bildungsarbeit des Projektes umfasst eine große Bandbreite, von der intensiven Bildungsarbeit in kleinen Gruppen (Workshops) bis hin zu jährlichen Großveranstaltungen mit bis zu 3.000 Gästen (Filmpremieren, z.B. bei dem größten Open Air Kino Deutschlands, den Filmächten am Elbufer in Dresden und bei den Filmnächten Chemnitz oder den Classic Open in Leipzig). Die Bildungsspots wirken dabei langfristig über das Projektende hinaus. Der kreative und niedrigschwellige Ansatz, die Kostenfreiheit der Angebote sowie die große Verbreitung der entstehenden Bildungspots ermöglichen insbesondere auch die Erschließung neuer Zielgruppen.
Begleitet wird das Projekt von Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, die unsere Nachhaltigkeitsthemen in lokalen Medien platziert (Reichweite jährlich ca. 4 Mio. gemäß Auflage). Die genaue Anzahl der Zuschauer ist schwer zu kalkulieren. Allein in Dresden erreichten wir aber z.B. 2017 durch die Filmnächte am Elbufer ca. 30.000 Kino-Zuschauer. In unseren Bildungsworkshops erreichen wir jährlich 245 Personen aller Altersgruppen und Milieus. Über Standaktionen circa. 1000 Personen. Neben der direkten Bildungs- und Öffentlichkeitsarbeit ist auch die Netzwerk- und Lobbyarbeit wichtiger Teil des Projektes. Als Mitglied des Jugendhilfeausschusses der Stadt Dresden und anderer Gremien versuchen wir SDG- Bildungsthemen in den Bildungsalltag zu bringen und stehen dabei in Austausch mit der lokalen Politik. Mit unserem Projektnetzwerk sensibilisieren wir zudem ein breites Bündnis aus Kinos, Akteuren der Filmbranche, Schulen/LehrerInnen, PolitikerInnen und Verwaltungsangestellten für unsere Nachhaltigkeitsthemen. Dass unsere Projektarbeit langfristig angelegt ist, zeigt sich u.a. darin, dass wir seit über 10 Jahren die oben beschriebenen Ansätze jährlich in die Praxis umsetzen.

Inwieweit und wodurch konnten gesellschaftliche Gruppen oder Akteure neu für dieses Thema gewonnen oder einbezogen werden?

Das Projekt hat über Jahre ein breites Unterstützer-Netzwerk für die Nachhaltigkeitsthemen aufgebaut. Ein Auszug: Kinos bundesweit (z.B. Kinopolis Freiberg, Cinemaxx Dresden, Cineding Leipzig, Utopianale Hannover) und große Event-Unternehmen (Filmnächte Chemnitz/am Elbufer Dresden, Classic Open Leipzig) strahlen kostenlos unsere Bildungsfilme aus. Kulturinstitutionen (z.B. Soziokult. Zentrum naTo Leipzig, HTWK Leipzig, Weltecho Chemnitz), NROs (z.B. Germanwatch e.V., Oxfam Deutschland) unterstützen den Award. Medienpartner (z.B. CityCards Chemnitz, Chemnitz/Dresden/Leipzig – TV, DRESDNER Kulturmagazin) strahlen Bildungsfilme aus oder berichten über unsere Inhalte. Unternehmen (z.B. ravir film GbR), prominente Einzelpersonen (z.B. Mia, Die Ärzte) und verschiedenste Akteure (z.B. Krankenhaus, Friedhof, Geschäfte) unterstützen die Filmproduktionen. Schulen/Lehrer (z.B. 10. OS DD, Akademie berufl. Bildung DD, Jugendzentrum Eule) und Medienkulturzentren unterstützen unsere Jugend-Workshops.

Inwieweit und wodurch ist es gelungen eine öffentliche Wahrnehmung für das Thema zu erreichen?

Neben der direkten Bildungsarbeit mit neuen Zielgruppen in Workshops ist die öffentliche Breitenwirkung ein zentrales Projektanliegen. Im Projektverlauf werden in den drei Projektstädten Chemnitz, Leipzig und Dresden jährlich jeweils mindestens 3 Pressemeldungen herausgegeben, in deren Folge ca. 4 Mio. Menschen erreicht werden (Auflagenhöhe). Die Filmpremieren erreichen als Veranstaltungen ca. 5.000 Personen jährlich (auch in Schulen). Die entstehenden Bildungsfilme wirken zudem über das Projektende hinaus indem sie langfristig für die Bildungs- und Kampagnenarbeit eingesetzt werden. Bildungsanbieter nutzen unsere Bildungsfilme im Rahmen ihrer Schulworkshops. Andere NGOs nutzen unsere Kinospots als Kampagnenspots. So setzte beispielsweise Transfair Deutschland unseren Fair-Trade-Kaffee-Spot bundesweit während der Fairen Woche in Kinos ein. Die Clean-Clothes-Campaign nutze unsere Spots über Arbeitsrechte“ für ihre EU-Kampagne (u.a. Ausstrahlung in EU-Parlamentsausschuss 2012).

Wie sollen die Aktivitäten in Zukunft weitergeführt werden?

Das Projekt besteht bereits seit über 10 Jahren und soll auch weitere 10 Jahre partizipative Bildungsarbeit mit dem Medium Film umsetzen. Langfristig wünschen wir uns gerade bei der Aktivität der Spotverbreitung noch einen weiteren Zuwachs. Hier sehen wir weiteres Entwicklungspotential. Man könnte den Verbreitungsrahmen sowohl bundesweit, als durch anderes sprachliche Untertitelung oder Synchronisation auch auf europäischer Ebene noch deutlich erweitern (2006-2011 haben wir damit bereits gute Erfahrung sammeln können, die wir gern weiter ausbauen würden). Einer unserer Slogans, „Du kauft mehr als Du denkst“, soll sich – wie manch andere in Werbekampagnen dauerend auf uns einströmende Botschaften – im Bewusstsein der Menschen festsetzen und sie zu einem anderen (nachhaltigeren) Handeln im Alltag bewegen. Denn das Kisuaheli-Wort „Sukuma“ bedeutet genau das: Sich und andere begeistern und anstacheln, etwas verändern!

Ergänzende Bemerkungen

Wir haben in den letzten 10 Jahren über 10 Auszeichnungen erhalten, u.a. vom BMZ, Dt. UNESCO-Kommission. Der Dt. Nachhaltigkeitsrat zeichnete unsere Bildungsarbeit als eines von vier Projekten bundesweit 2017 als „besonderen Beitrag zur Transformation“ aus. Wir sind dankbar für diese Anerkennung. Noch mehr würde uns ein Preis mit finanzieller Anerkennung unterstützen. Dies konnten wir bisher noch nie erreichen und würden uns besonders über die ZeitzeichenN-Auszeichnung freuen.