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T.U.N. e.V. – Was zählt. Magazin für eine lebenswerte Zukunft in der Region Lüneburg

Zusammenfassung

Was zählt. berichtet über den sozial-ökologischen Wandel in der Region Lüneburg. Die Erzählungen erscheinen in Form von Artikeln die Mut machen, die inspirieren sollen. Einige Artikel erscheinen darin auch in Einfacher Sprache, um Menschen mit Leseschwierigkeiten den Zugang zu ermöglichen. Was zählt. wird von einer unabhängigen Redaktionsgruppe gemacht und ist eine Kooperation zwischen dem Umweltverein T.U.N e.V. und der Lokalzeitung Landeszeitung. Bisher sind 5 Ausgaben des Magazins erschienen, die aktuelle Ausgabe wurde durch ein crowd-funding realisiert. Zur Zeit wird ein Unterstützerkreis von lokalen Organisationen, Unternehmen und Privatpersonen aufgebaut, um das Projekt langfristig tragen und weiterentwickeln zu können.

Beschreibung der Aktivitäten

Was zählt. ist ein Magazin, in dem Geschichten des sozial-ökologischen Wandels erzählt werden. Es sind zum größten Teil Erzählungen aus der Region Lüneburg, die in dem Magazin Platz finden, jedoch gibt es auch Raum für Artikel, die von anderen Gegenden der Welt berichten. Der Fokus liegt auf dem Berichten von Menschen, Initativen, Projekten, die ermutigende und inspirierende Lösungen zum Umgang mit gesellschaftlichen Herausforderungen erproben. Gleichzeitig soll dadurch aufgezeigt werden, wieviel Gutes vor Ort bereits passiert: Der globale Wandel passiert nicht irgendwo, sondern direkt vor der eigenen Haustür.

Jede Ausgabe hat einen thematischen Schwerpunkt. Die bisherigen Ausgaben handelten von: Reparieren statt Wegwerfen (2014), Ernährung und Landwirtschaft (2014), Gute Arbeit (2015), Lüneburg 2030+ (2016) und Aufhören (2017).

Was zählt. macht Mut zum Quer- und Neudenken des Stadt- und Landlebens, der Arbeitswelt, der Mobilität oder des Konsums in und um Lüneburg. Dabei arbeitet das Magazin mit der Methode des konstruktiven Journalismus und legt den Fokus auf Lösungsansätze: Statt Skandale und Kämpfe rückt es Alternativen in den Mittelpunkt und zeigt so konstruktiv in die Zukunft, schreckt aber auch nicht davor zurück, den Finger in wunde Punkte zu legen und auf Missstände hinzuweisen. Wir tragen die globale Idee eines nachhaltigen Wandels praktisch und konkret auf eine lokale Ebene. Wir wollen Nachhaltigkeit aber nicht nur sichtbar machen, sondern auch selbst nachhaltig handeln. Deshalb setzen wir auf konstruktiven Journalismus und geben Bürgerjournalismus Platz. Das Magazin wird auf umweltfreundlichem Papier gedruckt und der Webhost der Website betreibt seine Server mit grünem Strom von Greenpeace Energy. Wir streben an, unseren Mitarbeiter*innen faire Honorare zu zahlen. Alle Texte erscheinen als Creative Commons, das heißt sie dürfen unter Nennung der Quelle für nicht-kommerzielle Zwecke weiterverwendet werden.

Das Magazin entstand 2013 im Rahmen des Forschungsprojekts „Initiative Nachhaltigkeit und Journalismus“ unter Leitung von Prof. Dr. Gerd Michelsen am Institut für Umweltkommunikation an der Leuphana Universität Lüneburg. Auf diese Weise konnten das Konzept und die ersten vier Ausgaben als klassische Beilage in der LZ realisiert werden. Inzwischen hat sich eine 8-köpfige Redaktionsgruppe gebildet, die stärker mit der Region verwurzelt ist. Die Gruppe besteht aus einer Mischung von freiberuflichen Journalist*innen, einer Lektorin sowie einiger Studierender. Was zählt. erscheint nun als herausnehmbarer Teil der Landeszeitung.

Wir verstehen das Magazin als vernetzendes Element zwischen wichtigen Akteur_innen in unserer Region. Über unseren Träger T.U.N., der seit über 30 Jahren als Umweltverband in der Region wirkt und unter anderem die Lüneburger Umweltmesse ausrichtet, sind wir zudem gut mit der lokalen Nachhaltigkeitsszene vernetzt.

Was zählt. soll nicht nur zu einer nachhaltigen Regionalentwicklung in und um Lüneburg beitragen, sondern ein Pilotprojekt sein, das sich auf andere Regionen übertragen lässt. Wir halten den Transfer und die Skalierung eines Magazins wie Was zählt. für möglich und sinnvoll angesichts der wachsenden ökologischen und sozialen Herausforderungen. Es erweist sich auch als Zukunftsmodell für die oft existenzbedrohten Lokalzeitungen. Damit möchten wir den konstruktiven Journalismus besonders im Lokalen voranbringen. Bislang ist dieses Konzept im Journalismus generell, aber besonders im Lokalen praktisch nicht bekannt und verbreitet. Unsere Erfahrungen möchten wir gerne an Interessierte in anderen Regionen weitergeben.

Inwieweit und wodurch konnten gesellschaftliche Gruppen oder Akteure neu für dieses Thema gewonnen oder einbezogen werden?

Eine grundlegend wichtige Kooperation besteht mit der Lokalzeitung Landeszeitung, da Was zählt. als kostenlose Beilage der Zeitung erscheint und somit über 30.000 Haushalte in der Region erreicht. Durch diese Zusammenarbeit bekommen auch Menschen, die sich bisher wenig oder kaum mit Themen des sozial-ökologischen Wandels beschäftigt haben, Kontakt zu diesem Themenkomplex. Durch die lokale Verortung wird gleichzeitig eine Nähe zu den Protagonist*innen der Artikel geschaffen, abstrakte Themenkomplexe rücken so auf eine sehr konkrete, greifbare Ebene.
Durch das Übersetzen einiger Artikel in Einfache Sprache hoffen wir, Menschen anzusprechen, die typischerweise wenig lesen oder Schwierigkeiten haben, Deutsch zu verstehen.
Eine weitere Kooperation besteht mit der Futurzwei-Stiftung, die mit ihrem Zukunftsarchiv ebenfalls den Auftrag hat, Geschichten einer gelingenden Zukunft zu sammeln. In jeder Was zählt.- Ausgabe werden Artikel aus dem Zukunftsarchiv der Futurzwei-Stiftung veröffentlicht.

Inwieweit und wodurch ist es gelungen eine öffentliche Wahrnehmung für das Thema zu erreichen?

Das Erscheinen als kostenlose Beilage der örtlichen Zeitung ist ein klarer Vorteil für das Anliegen von Was zählt., niedrigschwellig Geschichten vom gesellschaftlichen, sozial-ökologischen Wandel zu verbreiten. Seit der letzten Ausgabe erscheint Was zählt. im Berliner Format und wird somit noch stärker als offizieller Teil der Landeszeitung aufgefasst und wird nicht mit einem Werbeblättchen verwechselt. Darüberhinaus liegen Exemplare des Magazins an sehr verschiedenen Orten in der Stadt und im Landkreis zum Mitnehmen aus. Nachdem Was zählt. nun bereits fünf Mal erschienen ist, ist es für einige Menschen schon zum Begriff geworden.

Wie sollen die Aktivitäten in Zukunft weitergeführt werden?

In Zukunft möchten wir zum einen gerne die redaktionelle Arbeit weiterführen, sodass halbjährlich eine Ausgabe von Was zählt. erscheinen kann. Weiterhin ist die Idee interessant, die Zusammenarbeit der der Lokalzeitung weiterauszubauen, sodass Was zählt.- Geschichten bzw. Was zählt.- Perspektiven noch häufiger in der Lüneburger Öffentlichkeit erzählt werden.
Zum anderen ist es wichtig, eine stabile Finanzierung des Projekts herzustellen, um die redaktionelle Arbeit überhaupt ermöglichen zu können. Dafür muss der Unterstützerkreis, der aus lokalen Organisationen, Unternehmen und Privatpersonen besteht, weiter aufgebaut und gepflegt werden.
Eine Vision von Was zählt. ist es, als Vorbild für ähnliche Projekte in anderen Regionen wirken zu können. Somit besteht eine weitere Aufgabe darin, an der Übertragbarkeit des Projektes zu arbeiten, Erfahrungen zu sammeln und zu reflektieren. So kann Was zählt. auch als Inspiration für die Zukunft von Lokaljournalismus dienen.

Ergänzende Bemerkungen

Die aktuelle Ausgabe von Was zählt. kann unter dem untenstehenden Link gelesen werden.

Weiterführende Informationen