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Multivision e.V. – REdUSE – Über unseren Umgang mit den Ressourcen der Erde

Zusammenfassung

 Wir veranstalten seit 1998 Multivisionen zu ökologischen Themen an Schulen in Deutschland. Eine Veranstaltung findet i.d.R. in den Aulen mit ca. 500 Schülern pro Tag in 3-4 Durchgängen statt. Die Schüler werden durch einen Moderator zunächst ins Thema eingeführt, danach gibt es einen Film zu sehen, und anschließend führt und leitet der Moderator eine Diskussion mit den Schülern. Hierzu hat er verschiedene Kurzfilme, Bilder und Grafiken zur Verfügung, je nach Wissensstand und Altersgruppe. Die aktuelle Show REdUSE beschäftigt sich mit dem Thema Über unseren Umgang mit den Ressourcen der Erde. Ziel ist es Jugendlichen das Wissen und die Handlungskompetenz für einen nachhaltigen Umgang mit den Ressourcen der Erde zu vermitteln.

Beschreibung der Aktivitäten; dabei auch Darstellung dessen, was das Besondere, das Zeichen setzende im Sinne einer nachhaltigen Entwicklung ist

Seit November 2015 sind wir mit unserer Kampagne REdUSE – Über unseren Umgang mit den Ressourcen der Erde bundesweit an Schulen in Deutschland im Einsatz. Unsere drei autarken Tourteams, konnten bisher über 350 Veranstaltungstage realisieren, mit über 175.000 direkt erreichten Schülern. Unsere Veranstaltungen treffen genau den Lebensalltag der Jugendlichen, und es werden Themen behandelt, mit denen sich junge Menschen täglich auseinander setzen. Durch speziell für große Schülergruppen geschulte Moderatoren kommt eine interessante Diskussion zustande, in der wir in der Lage sind Mißverständnisse aufzuklären, Probleme zu erläutern, aber vor allem Handlungskompetenzen und Lösungsvorschläge zu bieten.

Denn unser Wohlstand und unser Lebensstandard sind in höchstem Maße von nachwachsenden und nicht nachwachsenden Ressourcen sowie vom Zugang zu sauberem Wasser und Energie abhängig. Viele Ressourcen sind bei steigender Nachfrage aber heute schon übernutzt – in Europa und weltweit. Neben der Problematik der Verfügbarkeit verschiedener Ressourcen gibt es viele ökologische und soziale Aspekte zu berücksichtigen. Damit Ressourcen gerechter verteilt werden und wir trotzdem weiterhin gut und glücklich auf unserem Planeten leben können, muss unser Lebensstil nachhaltiger werden. Die „Ressourcenfrage“ ist eine der größten Herausforderungen unserer Zeit. In einer Welt mit endlichen Ressourcen müssen wir den Zusammenhang von Wohlstand, Wirtschaftswachstum und Ressourcenverbrauch entkoppeln.

Im Fokus des Projekts „REdUSE“ stehen einerseits die nicht nachwachsenden Ressourcen wie Erze, Mineralien und Seltene Erden. Europas Industrie und seine moderne Informations-gesellschaft verbrauchen enorme Mengen an solchen nicht erneuerbaren Ressourcen und sind abhängig vom Abbau und der Belieferung von Ressourcen aus anderen Ländern. Die Frage, wie gerade hier nachhaltig und möglichst ohne Abhängigkeit gewirtschaftet werden kann, ist von zentraler Bedeutung. Gerade Jugendliche nutzen modernste Informationstechnik und tauschen rasch die „alten“ durch neue Geräte aus. Sie sind als Nutzer auf eine zukunfts-fähige Rohstoffpolitik und bessere Recycling- möglichkeiten angewiesen. Aber auch bei Verpackungen können Jugendliche und Schulen ihren Beitrag zur Nachhaltigkeit ausweiten.

Die Rohstoffübernutzung betrifft andererseits auch nachwachsende Rohstoffe wie Papier und Baumwolle. Diese Rohstoffe werden von Jugendlichen alltäglich genutzt und werden ebenfalls im Projekt „REdUSE“ behandelt. So stellen wir den enormen Wasserverbrauch und die Umweltbelastungen durch den Anbau von Baumwolle dar und zeigen Alternativen wie die Nutzung von Biobaumwolle auf. Natürlich weisen wir auch darauf hin, dass eine bessere Mülltrennung, zum Beispiel von Papier, eine wichtige Voraussetzung für Recycling ist.

Inwieweit und wodurch konnten gesellschaftliche Gruppen oder Akteure neu für dieses Thema gewonnen oder einbezogen werden?

Auf unseren Veranstaltungen agieren die Bürgermeister der Stadt häufig als Schirmherren bzw. als Förderer. Außerdem wirken Klimaschutzmanager des Landkreises mit und stehen bei der Diskussion als Ansprechpartner zur Verfügung. Weitere eingebundene Akteure sind die lokalen Abfallwirtschaftsbetriebe, die interessanten Input zum Thema Recycling geben können, aber auch andere lokale Unternehmen wie Sparkassen, die Wert auf umweltpolitische Bildung legen. Auf diese Art und Weise schaffen wir es junge Menschen, die Politik und Unternehmen/Industrie zusammen zu bringen. Denn schließlich sind es auch genau diese Interessengruppen, die nur gemeinsam einen nachhaltigeren Umgang mit den Ressourcen der Erde garantieren und realisieren können.

Inwieweit und wodurch ist es gelungen eine öffentliche Wahrnehmung für das Thema zu erreichen?

Unsere Veranstaltungen werden begleitet durch die lokale Presse. Zu jeder Veranstaltungen gibt es eine Presseeinladung und mögliche Gesprächstermine während der Veranstaltung mit Moderatoren und geladenen Gästen. Durch das Zusammenspiel aus Schülern, Politik und Unternehmen gibt es für ca. 75% unserer Veranstaltungen Presseartikel. Unsere Veranstaltungen regen zu Folgeaktionen an, wie z.B. eine große Handysammelaktion in der Stadt Detmold: http://www.buergerstiftung-detmold.de/aktuelles/37_machts-wie-detmold—ein-toller-film-ueber-das-engagement-einer-ganzen-stadt.html Diese Aktion erzeugen natürlich eine besondere öffentliche Wahrnehmung aufgrund des regionalen Bezuges. Außerden werden wir als Maßnahme der UN Weltdekade Bildung für nachhaltige Entwicklung geführt. Unsere Website www.multivision.info wird regelmäßig von Schülern und Presse kontaktiert.

Wie sollen die Aktivitäten in Zukunft weitergeführt werden?

Die Kampagne REdUSE wird noch bis Ende 2018 weitergeführt. Hierbei folgen wir einem klaren Tourplan, so dass wir bis zu diesem Zeitpunkt in jedem Bundesland und jedem Landkreis den Schulen das Projekt vorgestellt haben. Begleitend hierzu erhalten die Schulen kostenlos die Wanderaustellung RE-ACT, mit der sie das Thema in Projekttagen weiter vertiefen können.