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50 Jahre Partnerschaft Würzburg – Mwanza

Zusammenfassung

Die Städte Würzburg und Mwanza (Tansania) unterhalten seit 1966 partnerschaftliche Beziehungen. Mwanza ist die zweitgrößte Stadt Tansanias und liegt im Norden des Landes am Victoriasee. Die Beziehungen zwischen Würzburg und Mwanza sind intensiv und vielfältig. Ein Schwerpunkt liegt dabei auf der Klimapartnerschaft, die beide Städte seit 2011 verbindet und mit der Würzburg und Mwanza ihren Beitrag zum Klimaschutz leisten. Austauschprojekte und Kooperationen verbinden dabei nicht nur Verwaltungen beider Städte, sondern auch wissenschaftliche und medizinische Einrichtungen. Die Vitalität der Partnerschaft wird besonders auf der zivilgesellschaftlichen Ebene und durch die Kontakte zwischen den Menschen in Mwanza und Würzburg gewonnen.

Beschreibung der Aktivitäten

Klimapartnerschaft
Seit 2011 besteht eine, vom BMZ geförderte offizielle Klimapartnerschaft. Ziel ist es hier, gemeinsam gegen die unabwendbaren Folgen des fortschreitenden Klimawandels anzukämpfen und eine ökologisch, ökonomisch und sozial verträgliche Entwicklung zu forcieren. Wegen ihrer langjährigen erfolgreichen Partnerschaft mit der Stadt Mwanza und ihrer Eigenschaft als im Klimaschutz aktive Kommune wurde die Stadt Würzburg als eine der zehn Pilotkommunen dieses Projektes auserwählt.
Siehe auch: http://www.wuerzburg.de/de/unternehmen/foerderforum/mwanza/klimapartnerschaft/index.html

Vier PV-Demonstrationsanlagen für Mwanza
2013 wurde im Rahmen der Klimapartnerschaft ein Förderantrag zur Errichtung von vier Photovoltaik- Demonstrationsanlagen genehmigt. Die elektrische Unterversorgung der Stadt Mwanza führt zu regelmäßigen Stromausfällen in weiten Teilen der Stadt und der Region. Mit der hohen solaren Einstrahlung bei vergleichsweise günstigem Temperaturprofil verfügt das Land aber über eine große klima- und umweltfreundliche Ressource zur Stromerzeugung mit Photovoltaik (PV). Als konkrete Anschauungs- und Demonstrationsobjekte werden mit Hilfe der Fördergelder vier kommunale PV-Anlagen errichtet:
eine 7 kWp-Anlage auf der lokalen Radiostation (City Radio Mwanza),
eine 40 kWp-Anlage auf einem Krankenhausgebäude (Nyamagana Hospital),
eine 15 kWp-Anlage auf einer weiterführenden Schule (Mkolani Secondary School) und
eine 50 kWp-Anlage auf dem Rathaus von Mwanza.
Die Besonderheit dieser Anlagen ist, dass sie die erzeugte Energie in das öffentliche Netz einspeisen, was bisher in Tansania nicht üblich ist.
Siehe auch:
http://www.wuerzburg.de/de/unternehmen/foerderforum/mwanza/pv-anlagen/index.html

Solar-Fischerlampen
Das durch ENGAGEMENT GLOBAL gGmbH geförderte Projekt, alte umweltschädliche Kerosinlampen durch Solarlampen zu ersetzen, ist sehr erfolgreich abgeschlossen worden und verspricht nachhaltige Verbesserungen für die Fischer am Victoriasee. Durch den Einsatz von Solarlampen konnten die Kosten der Fischerei erheblich gesenkt werden, was wiederum dazu führte, dass mehr Menschen in der Fischerei arbeiten. Mehr Fische werden gefangen und Fischhändlerinnen und Fischverarbeiterinnen erhalten genügend Fische, um ihre Geschäfte aufrechtzuerhalten. Auch konnte nachgewiesen werden, dass sich die Fangquoten durch die wesentlich helleren Solarlampen mehr als verdoppelt haben. Bis Ende 2016 wurden insgesamt mehr als 480 Fischer motiviert, geschult und in das Projekt einbezogen. Zurzeit sind es bereits 506 Fischer, die in 24 Gruppen organisiert sind. Die Fischer haben nun eine Zukunftsperspektive, sparen Geld und investieren neben dem Kauf von Solarlampen auch in neue Boote, Außenbordmotoren und sogar in Grundstücke und Häusern, die das Leben in der Nähe der Häfen ermöglicht.
Siehe auch:
http://www.wuerzburg.de/de/unternehmen/foerderforum/mwanza/solar-fischerlampen/414727.Solarlampen-fuer-die-Fischer-in-Mwanza—Abschlussbericht.html

Förderung eines nachhaltigen Tourismus in Mwanza
Das durch den Kleinprojektefond geförderte Projekt hat zum Ziel, Strukturen, die einen nachhaltigen Tourismus in der Region Mwanza ermöglichen, aufzubauen und zu fördern. In den letzten Jahren wurden in der Region Mwanza moderne Hotels und Resorts am Victoriasee errichtet, der internationale Flughafen ausgebaut und es wurde versucht, den Tourismus anzukurbeln. Wie wir in Gesprächen und persönlichen Besuchen aber erfahren mussten, ist dies bislang eher unzureichend erfolgt. Es fehlt eine Struktur, in der alle Beteiligten ihre Ziele formulieren und zusammenarbeiten. Hierzu wurden bislang zwei Seminare in Mwanza und Würzburg durchgeführt. Weitere Ausbildungsseminare sind in Vorbereitung.
Siehe auch:
http://www.wuerzburg.de/de/unternehmen/foerderforum/mwanza/tourismus-in-mwanza/index.html

ASA-Kommunal
Das ASA-Kommunal-Projekt 2016 Knowing the past makes fit for the future zur Tourismusförderung in Mwanza soll in 2018 fortgeführt werden.

Inwieweit und wodurch konnten gesellschaftliche Gruppen oder Akteure neu für dieses Thema gewonnen oder einbezogen werden?

Es wurde u.a. eine Zusammenarbeit in Mwanza zwischen und mit dem NGO TAREA, TANESCO, LVRLAC,der Universität SAUT, Bugando Hospital und in Würzburg mit dem Mwanza eV, der IHK, der Universität Würzburg, Rotary Club Würzburg, Missionsärztliche Klinik und dem Partnerkaffee e.V. forciert und erreicht.
Bürger- und Delegationsreisen haben zum Ziel, auch persönliche Kontakte zu ermöglichen. Viele echte Freundschaften sind entstanden. Ein regelmäßiger Austausch von SchülerInnen der Berufsschulen VETA und Franz-Oberthürschule in verschiedenen Fachbereichen findet statt.
Auch kirchliche und kulturelle Organisationen tauschen sich aus. Einen starken Anteil hat hier auch das jährlich in Würzburg stattfinden Afrika-Fest, nun seit 30 Jahren.
Siehe auch:
http://www.wuerzburg.de/de/unternehmen/foerderforum/mwanza/das-wird-sie-interessieren/412211.Weiterfuehrende-Web-Links.html
http://www.wuerzburg.de/de/unternehmen/foerderforum/mwanza/klimapartnerschaft/412206.Auflistung-von-Projektbeteiligten.html

Inwieweit und wodurch ist es gelungen eine öffentliche Wahrnehmung für das Thema zu erreichen?

Auf Web- und Facebookseiten in Mwanza und Würzburg wird laufend aktualisiert über die Zusammenarbeit berichtet:
www.wuerzburg.de/Mwanza
https://www.facebook.com/mwanzaev/

Auch auf YouTube wird in einer Vielzahl von Filmen über die Partnerschaft berichtet. Siehe z.B. https://www.youtube.com/watch?v=sQCAIadzQNY

Mwanza-Serie in der regionalen Tageszeitung zum Jubiläum.
Siehe auch:
http://www.wuerzburg.de/de/unternehmen/foerderforum/mwanza/index.html

Die Städteplattforum „Connective Cities“ veranstaltete von Montag, 9. bis Mittwoch, 11. Mai 2016 in Kooperation mit der Stadt Würzburg eine internationale Dialogveranstaltung zum Thema „Nachhaltige Energieerzeugung und Energieeffizienz im kommunalen Umfeld“.
Siehe auch: http://www.wuerzburg.de/de/unternehmen/foerderforum/mwanza/klimapartnerschaft/412186.Dialogveranstaltung-zu-nachhaltiger-Energieerzeugung.html

Wie sollen die Aktivitäten in Zukunft weitergeführt werden?

Ijinga-Island – Trinkwasserversorgung mit PV aus dem Victoriasee:
Seit 2016 findet eine durch das Missionsärztlichen Institut und dem Bugando Hospital ein Projekt zur Bekämpfung der Bilharziose statt, die im Viktoriasees hochendemisch ist. Da die Infektion durch den Kontakt mit Seewasser zustande kommt, kommt der Versorgung mit sauberem Trinkwasser eine entscheidende Bedeutung in der Verhinderung der Reinfektion zu. Deshalb muss eine nachhaltige und umweltfreundliche Bereitstellung von sauberem Trinkwasser nicht nur durch Brunnen, sondern auch durch gereinigtes Seewasser und Wasserverteilungseinrichtungen sichergestellt werden. An diesem Pilotprojekt auf der Insel Ijinga sind 2500 Bewohner beteiligt.

Training und Ausbildungsmodule für den nachhaltigen Tourismus:
Während einer Onlinekonferenz im Oktober 2017 im Rahmen der Mainfrankenmesse werden die Trainings- und Ausbildungsmodule für 2018 zusammengestellt, die das begonnene Tourismusprojekt fortführen.

Ergänzende Bemerkungen

Die nun 51-jährige Partnerschaft mit Mwanza ist trotz der großen räumlichen Entfernung eine der aktivsten unter den 10 Partnerstädten von Würzburg, Dazu trägt auch der sehr rege Austausch in 6 WhatsApp-Gruppen mit Bildern und Informationen bei. Leider erlaubt uns die Maximalzeichenvorgabe nicht, hier alle Aktivitäten zwischen Mwanza und Würzburg zu beschreiben. Die angegebenen Links liefern nähere Informationen zu den einzelnen Projekten.