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Stadt Geestland – Gemeinsam – Nachhaltig – Innovativ

Zusammenfassung

Die Stadt Geestland beschränkt sich nicht nur auf einzelne Kriterien der 17 SDGs bei der Nachhaltigkeit, sondern sieht die Verantwortlichkeit ihres Handelns in dem ganzheitlichen Spektrum. Seit 2008 ist dies ein kontinuierlicher Prozess, dem sich die Stadt in seiner Gesamtheit und nicht nur in Einzelprojekten verantwortungsvoll widmet. Dabei wird vor allen Dingen auf die Zusammenarbeit mit allen Partnern (Bürgern, Politik, anderen Behörden und Institutionen sowie Unternehmen) der Stadt geachtet. Zusammen mit ihren Bürgern wird die Stadt gestaltet und damit deren Zukunftsfähigkeit und Lebenswirklichkeitlichkeit. Enkelkindtauglich!! WIR in Geestland – eine starke Gemeinschaft. Die Menschen vor Ort, das größte Kapital, um etwas zu erreichen.

Beschreibung der Aktivitäten

Unsere Highlights:
– Ausbildung des Bürgermeisters zum Nachhaltigkeitsmanager (TÜV
Rheinland
– Ansiedlung vom Nachhaltigkeitsmanagement im Bürgermeisterbüro
– Solider Haushalt
– Mitentwicklung Monitoring Bertelsmann Stiftung Nachhaltige
Kommune
– Erste Kommune Deutschlands, die nach dem Deutschen Nachhaltig-
keitskodex berichtet
– Cuxland 2030 soll die speziellen Herausforderungen, denen sich unser
Landstrich gegenübersieht, sammeln, bündeln und darstellen und den
Cux-Kommunen eine Plattform in der Landeshauptstadt schaffen
– Energetische Sanierung und Neubau städtischer Gebäude (insgesamt 15
Mio. Euro)
– flächendeckende Umstellung der Straßenbeleuchtung auf LED-Technik
(Gewinn Green Light Energy Award 2012), die zurzeit um intelligente
Steuerungstechnik ergänzt wird
– Einstellung einer Jugendumweltmanagerin (derzeit in Deutschland die
einzige!)
– Zertifizierung als DENA-Energieeffizienzkommune
– Faitrade-Stadt / Gründung einer Fairtrade-Region Unterweser Fair und
regional
– Kommunale Klimapartnerschaft mit dem Distrikt Leribe in Lesotho
– Audit beruf und familie
– Unterstützung der regionalen Wirtschaft durch Aktionen wie z. B.
Heimatshoppen und Geestland-Gutschein
– Jugend-Klimaprojekt WirWollenMehr
– Planspiel Südsicht (LAG 21)
– Flüchtlingsfirma Anpacken
– Färbergärten, Herstellung von eigenen Farben mit Pflanzen bei der
Kunstschule Kube
– Patenschaft Geestland-Bienen
– Berufung in den Beirat zur Umsetzung der Niedersächsischen Nachhal-
tigen Entwicklungsstrategie
– Mitgliedschaft im Rat der Gemeinden und Regionenen Europas
– Stiftung Geestland
– Multimodale Verkehrsanbindung rad+bus-station
– Am digitalen Ausbau wird unter Ausnutzung der vorhandenen Förder-
kulissen intensiv gearbeitet
– Zwei E-Dienstfahrzeuge wurden angeschafft, ein drittes ist in Planung für
unsere Elektriker
– Beschluss AGENDA 2030
– TOP 3-Nominierung Deutscher Nachhaltigkeitpreis 2016 in der Kategorie
Mittlere Städte und Kommunen

Das ist nur ein Auszug unserer Aktivitäten in Sachen Nachhaltigkeit und wie man sehen kann, zieht sich das durch alle 17 Nachhaltigkeitskeitsziele.
Zur Verankerung der Nachhaltigkeitsstrategie wurden Verantwortliche in der Verwaltung bestimmt und im Organigramm der Verwaltung festgelegt. Bereits am 10. März 2008 verabschiedete der Rat der ehemaligen Stadt Langen (Vorgängerin der Stadt Geestland) Leitlinien zur Sicherstellung der Handlungsfähigkeit der Kommune in der Zukunft. Diese wurden kontinuierlich weiterentwickelt und an die veränderten gesellschaftlichen Rahmenbedingungen sowie die demografischen Herausforderungen angepasst. Die zurzeit aktuelle dritte Fassung wurde vom Rat der Stadt Geestland in der Sitzung am 14. März 2016 In der gleichen Sitzung hat sich der Rat ebenfalls mit der Erklärung der Gemeinden und Regionen Europas Nachhaltigkeit auf kommunaler Ebene gestalten (AGENDA 2030) befasst und die von den Vereinten Nationen verabschiedeten Nachhaltigkeitsziele für die Stadt verbindlich erklärt. Die Durchführung und Einhaltung der Strategie wird durch periodische Nachhaltigkeitsberichte sichergestellt. Die Erstfassung der Leitlinien beinhaltete die Handlungsfelder Bildung, Familie und Wirtschaft sowie Wirtschaftsförderung. In der aktuellen Fassung umfassen diese die nachstehenden Schwerpunkte: Bildung, Familie, Stärkung des Ehrenamts, Integration und Inklusion, Wirtschaft(-sförderung), Landwirtschaft, Solide Finanzen, Demografische Entwicklung, Infrastruktur und Stadtentwicklung, Mobilität und Versorgung, Energie, Klima, Umwelt und Natur, Tourismus, Freizeit und Sport, Brandschutz. Diese verbindlich beschlossenen Handlungsfelder zielen auf Ressourcenschonung, Generationengerechtigkeit sowie die Sicherstellung der wirtschaftlichen Handlungsfähigkeit ab. Diese Leitlinien ziehen sich wie ein roter Faden durch unser ganzes Agieren und werden bei Bedarf fortgeschrieben.

Inwieweit und wodurch konnten gesellschaftliche Gruppen oder Akteure neu für dieses Thema gewonnen oder einbezogen werden?

Z. B. durch unsere Kommunale Klimapartnerschaft haben wir hier in Geestland und in Lesotho auch neue Partner gewinnen können, die uns finanziell und vor allen Dingen persönlich – hier vornehmlich in Lesotho – unterstützen. Vetrauen ist hier ein ganz wesentlicher Aspekt. Auch die jetzt anstehende Gründung der Fairtrade-Region Unterweser hat uns neue Partner verschafft, mit denen wir gut zusammen arbeiten. Diese Thematik wird auch öffentlich kommuniziert. Durch unsere ganzen Aktivitäten finden sich immer wieder neue Akteure, die mit uns zusammen wirken. Wir sind eine offene und innovative Stadt, die sich nicht scheut, auch mal ausgetretene Pfade zu verlassen und neues zu wagen. Dazu gehört die Einstellungeiner Jugendumweltmanagerin mit 20 Std. monatlich als Multipliatorin für den Umweltschutz bei Kindern und Jugendlichen. Sie entwickelt und setzt eigene Umweltprojekte um. Sie selbst weist ein selbstverständlich hohes Umweltbewusstsein auf und ist unsere Stimme der und für die Jugend.

Inwieweit und wodurch ist es gelungen eine öffentliche Wahrnehmung für das Thema zu erreichen?

Die Stadt Geestland kommuniziert dieses Thema ganz transparent und öffentlich. Wichtig ist, dass diese gesamtgesellschaftliche Thematik in der obersten Ebene einer Stadtverwaltung angesiedelt ist. Die Stadt Geestland ist in der glücklichen Lage, dass der Bürgermeister Thorsten Krüger als Motor wirkt und voll hinter den ganzen Projekten steht. Nachhaltigkeit ist folglich Chefsache. Durch ihn kommuniziert die Stadt diese Themen glaubwürdig und in die lokale Öffentlichkeit sowie landes- und auch bundesweit.

Bewusstseinsbildung ist ein ganz wichtiger Aspekt. Geestlands Leitspruch von Giuseppe Mazzini lautet: Das Geheimnis des Könnens liegt im Wollen. Oftmals sind es kleine Schritte, die schon eine große Wirkung haben, z. B. plastiktütenfreie Tage, Ausrichtung von fairen und regionalen Frühstücken, Vorlesetage in Kindertageseinrichtungen etc. Politik, Bürger – die wichtigen Netzwerker – und Verwaltung arbeiten großartig zusammen.

Wie sollen die Aktivitäten in Zukunft weitergeführt werden?

Begrenzte Ressourcen und steigende Anforderungen stellen Herausforderungen dar, denen sich auch die Stadt Geestland stellen muss. Um Mittel und Leistungen optimal einzusetzen, orientiert sich die Stadt Geestland an Wirkung und Wirtschaftlichkeit ihrer Aktivitäten. Die Entscheidungslogik wird durch eine Kopplung von Wirtschaftlichkeits- und Wirkungsbetrachtungen geprägt sein. Um den eben genannten Herausforderungen wirkungsvoll zu begegnen, orientieren wir uns an unseren Leitlinien. Selbstverständlich stehen überregionale und auch weiterhin globale Projekte auf unserer Agenda. Alle vereinbarten Ziele sind hinsichtlich des ganzheitlichen Ansatzes unter Berücksichtigung der bekannten Herausforderungen und hinsichtlich ihrer Nachhaltigkeit genauestens zu überprüfen. Die Durchführung und Einhaltung der Strategie wird durch periodische Nachhaltigkeitsberichte sichergestellt. Außerdem wird ein Nachhaltigkeitsbeirat für die Stadt Geestland gegründet.

Ergänzende Bemerkungen

Nachhaltigkeit ist ein fortwährender Kreislauf. Enkelkindtauglich, das Stichwort. Diese erste Kriterium ist zukunftsgerichtet und basiert zum großen Teil auf Prognosen. Hier lassen sich nur die gegenwärtigen zukunftsgerichteten Entscheidungen quantifizieren und qualifizieren. Zweite Kategorie: Ökologisch, ökonomisch und soziale Dimensionen der
Entscheidungen für die direkt und indirekt betroffenen Generationen treffen. Dritte Kategorie: Neue Handlungsspielräume durch Innovationen gewinnen.

weiterführende Informationen