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Das Movimento Interestadual das Quebradeiras de Coco Babaçu (MIQCB) ist eine Frauenbewegung im brasilianischen Amazonasgebiet, die sich für den freien Zugang zu den Babaçu-Palmen einsetzt, für das Recht der Kleinbäuer*innen auf Land und für die nachhaltige Bewirtschaftung der Region. Die ASW hat bereits unterschiedliche Projekte der Organisation gefördert. Das MIQCB wurde 1990 formal gegründet und organisiert rund 400.000 in der Sammelwirtschaft tätige Frauen in vier Bundesstaaten Amazoniens.

Die Babaçu-Wälder im brasilianischen Amazonasgebiet waren einst Teil staatlichen Landes, von dem Kleinbäuer*innen systematisch durch Großgrundbesitzer*innen vertrieben wurden. Die Sammlerinnen kämpfen nun für ihr Recht auf freien Zugang zu den oftmals als Rinderweiden eingezäunten Wäldern. Sie initiieren Kampagnen gegen das Fällen der Palmen. Lokale Regierungen unterstützen häufig die Rodungsvorhaben der zerstörerischen „Landbesitzer*innen“, da die Sammelwirtschaft als rückschrittlich belächelt wird.

Durch die Gründung des Movimento Interestadual das Quebradeiras de Coco Babaçu (MIQCB) haben sich vormals bitterarme Landarbeiterinnen eine gesicherte Existenz geschaffen. Die Babaçunuss wird in selbst aufgebauten Kooperativen veredelt und verkauft. Die Kooperative garantiert einen fairen Preis, meist das einzige Einkommen der Familien.

Die Babaçu-Palme spielt daher eine Schlüsselrolle für die Kleinbäuer*innen: Der Kern der Nuss liefert das Öl zum Kochen oder die Basis für Seife, die Schale wird zum Brennstoff und das innen liegende Mark wird als Mehl verwendet. Aus den Palmwedeln werden Häuser gefertigt.